Kandern zieht Shorts-Verbot durch: Chlorverbrauch drastisch gesenkt!

Kandern zieht Shorts-Verbot durch: Chlorverbrauch drastisch gesenkt!

Kandern, Deutschland - Das Schwimmbad in Kandern hat vor zehn Jahren ein innovatives Shorts-Verbot eingeführt, das sich mittlerweile bestens etabliert hat. Dieses Verbot zielt darauf ab, den Chlorverbrauch drastisch zu reduzieren. Laut schwarzwaelder-bote.de sparen die Betreiber durch die Regelung an saftigen 66 % des benötigten Chlors. Die Empfehlung des Deutschen Schwimmverbandes, die hygienischen Anforderungen zu verbessern, stand am Anfang dieser Maßnahme.

Wie wichtig Chlor für die Wasserqualität ist, zeigen die Zahlen: Es hält das Wasser sauber und schützt die Badegäste vor Krankheitskeimen, auch wenn es selbst geruchlos ist. Der unangenehme Chlorgeruch, den viele wahrnehmen, entsteht durch die Reaktion des Chlors mit Schmutzstoffen wie Schweiß, Urin und Hautschuppen. Vor allem männliche Badegäste tragen oft Unterwäsche unter ihren Shorts, was den Chlorverbrauch zusätzlich erhöht.

Neues Hygienekonzept in Freibädern

Das Thema Badebekleidung hat auch in anderen Freibädern Zündstoff: Mehrere Einrichtungen in Baden-Württemberg haben strenge Regeln eingeführt, um die Hygiene zu verbessern und Wirtschaftlichkeit zu gewährleisten. In Parks- und Freibädern wie in Lörrach dürfen Männer und Frauen nur eng anliegende Badebekleidung tragen, die höchstens bis zum Knie reicht. Weite Shorts und Burkinis sind nicht mehr erlaubt, wie merkur.de berichtet.

Die Haus- und Badeordnung beraubt so einige Badegäste ihrer Freiheit, was zu hitzigen Diskussionen führt. Kritiker empfinden die Regelungen als diskriminierend, während andere die Notwendigkeit von derartigen Vorgaben betonen. Der Reinigungsaufwand durch lange Badebekleidung soll verringert werden, da diese Schmutz ins Wasser bringen können, was die Wasserqualität beeinträchtigt.

Der Kampf um die Wasserqualität

Das Umweltbundesamt hat in diesem Zusammenhang die Wichtigkeit von Chlor und dessen Nebenprodukten hervorgehoben. Das Desinfektionsmittel ist essentiell, um regionale Schwimmbäder sicher zu halten. Es reagiert mit verschiedenen Schmutzstoffen und kann gefährliche Nebenprodukte wie Trichloramine und Trihalogenmethane (THM) bilden. Diese Verbindungen können toxische und krebserzeugende Wirkungen haben, auch wenn in Freibädern dank des ständigen Luftaustauschs die Gefahr geringer ist, erläutert die Webseite des Umweltbundesamtes.

Die Vorschriften zur Badebekleidung zielen also nicht nur darauf ab, den Chlorverbrauch zu erhöhen, sondern verbessern auch die allgemeine Wasserqualität. Eine saubere und sichere Umgebung für alle Badegäste steht immer an oberster Stelle. An heißen Tagen besuchen bis zu 2500 Badegäste das Kanderner Schwimmbad, was den Effekt dieser Maßnahmen nur unterstreicht. Bis zum 10. Juli 2025 wurden bereits 29.000 Besucher gezählt, was einen Anstieg im Vergleich zum Vorjahr darstellt.

Ziel der Betreiber ist es, die Gesamtzahl der Gäste in dieser Saison von 50.000 deutlich zu übertreffen. Damit ist klar: Hygienebewusstsein und Wasserqualität sind nicht nur durch Vorschriften zu steuern, sondern auch durch das handfeste Engagement aller Badegäste.

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OrtKandern, Deutschland
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