Zoll-Bombe aus den USA: Lesothos Jobs und Zukunft in Gefahr!

Lesotho, Afrika - In einem überraschenden Schritt hat US-Präsident Donald Trump Lesotho, eines der ärmsten Länder Afrikas, mit drastischen Zöllen von 50 Prozent belegt. Diese Maßnahme, die Handelsminister Mokhethi Shelile nachts über WhatsApp mitteilte, könnte schwerwiegende Folgen für die ohnehin fragile Wirtschaft des Landes haben. Lesotho exportiert hauptsächlich Kleidung in die USA und genießt seit langem einen Handelsbilanzüberschuss. Doch die neuen Zölle bedeuten potenziell 12.000 Arbeitsplatzverluste in der für das Land entscheidenden Textilbranche, die 30.000 Menschen beschäftigt. Shelile hat die Zölle als nicht gerechtfertigt bezeichnet, und es wird befürchtet, dass der Immobilienmarkt ebenfalls leiden könnte. Welt berichtet, dass Lesotho zurzeit nur durchschnittliche Zölle von etwa 7 Prozent auf US-Produkte erhebt und auf einen zollfreien Marktzugang hofft.

Die bestehenden Handelsstrukturen werden zudem durch die Zollunion Lesothos mit Südafrika, Eswatini, Botswana und Namibia kompliziert. Trotz eines Freihandelsabkommens in Afrika bleibt der Handel zwischen den afrikanischen Ländern gering, was die Situation für Lesotho zusätzlich erschwert. Shelile nimmt die Herausforderung ernst und sieht positive Verhandlungen als einzige Lösung.

Die Situation in Südafrika

Lesothos Handelsproblematik ist Teil eines größeren Handelskonflikts zwischen den USA und Südafrika, wo Trump vor wenigen Tagen ebenfalls massive Zölle von 30 Prozent eingeführt hat. Laut Kapexpress bezeichnete Trump Südafrika als den „schlimmsten Übeltäter“ in Bezug auf Handelsungleichgewichte und beschuldigte das Land, unbegründete Zölle auf US-Waren zu erheben. Dies führt zu einer angespannten Beziehung zwischen den beiden Nationen, während der südafrikanische Botschafter bereits aus Washington ausgewiesen wurde.

Das Handelsvolumen zwischen den USA und Südafrika beläuft sich auf rund 21,3 Milliarden Euro, wobei Südafrika einen gewaltigen Handelsüberschuss von mehr als 3,7 Milliarden Euro mit den USA verzeichnet. Die kommende Insolvenz des AGOA-Abkommens, das den zollfreien Zugang zum US-Markt gewährt, schafft zusätzlich Unsicherheit und könnte langfristige Schäden für beide Volkswirtschaften nach sich ziehen. Präsident Cyril Ramaphosa erwägt, Sondergesandte in die USA zu entsenden, um die Beziehungen zu verbessern und potenzielle gefährliche Eskalationen zu vermeiden.

Die durch die neuen Zölle drohenden Auswirkungen auf die südafrikanische Wirtschaft sind ebenso alarmierend, denn sie könnten Tausende von Arbeitsplätzen kosten und die regionale Stabilität gefährden. In Anbetracht dieser Umstände ist die Zukunft der Handelsbeziehungen zwischen den USA und Afrika, insbesondere für Länder wie Lesotho und Südafrika, ungewiss.

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Ort Lesotho, Afrika
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