Proteste gegen ersten Veteranentag: Mannheim steht auf für Frieden!

Proteste in Mannheim am 15.06.2025 gegen den ersten Veteranentag: Antimilitaristische Aktionen fordern Frieden und gesellschaftlichen Respekt.
Proteste in Mannheim am 15.06.2025 gegen den ersten Veteranentag: Antimilitaristische Aktionen fordern Frieden und gesellschaftlichen Respekt. (Symbolbild/NAGW)

Proteste gegen ersten Veteranentag: Mannheim steht auf für Frieden!

Toulonplatz, Mannheim, Deutschland - Am Sonntag, dem 15. Juni 2025, fanden in Mannheim am Toulonplatz Protestaktionen gegen den ersten Veteranentag der Stadt statt. Diese Veranstaltung, die vom Bundestag im April 2024 beschlossen wurde, sollte den Anliegen von Veteranen Aufmerksamkeit widmen und den gesellschaftlichen Respekt für den Dienst an der Waffe fördern. Allerdings sorgte der Veteranentag für heftige Kontroversen, wie kommunalinfo-mannheim.de berichtet.

Gegner der Veteranenfeierlichkeiten, angeführt von Organisationen wie der Deutschen Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen und dem Ortsverband Mannheim der Partei DIE LINKE, forderten mit ihren Protesten eine kritische Auseinandersetzung mit der Militarisierung der Gesellschaft. Ab 13 Uhr versammelten sich die Aktivisten gegenüber der Veteranen-Veranstaltung, um durch Redebeiträge die potenziellen Gefahren einer wachsend militarisierten Kultur zu thematisieren.

Protestaktionen und Symbolik

Die Demonstranten, die mit verschiedenen Transparenten auftraten, darunter eines mit der provokanten Aufschrift „VERWEIGERN. DESERTIEREN. SABOTIEREN“, wandten sich entschieden gegen die Förderung einer militaristischen Erinnerungskultur. Jonas Fehrenbach, ein Sprecher des Widerstandsbündnisses, kritisierte die Finanzierung von Kriegsprojekten und hob den Gegensatz zwischen der Rolle des Mannheimer Oberbürgermeisters Christian Specht im Netzwerk „Mayors for Peace“ und der Unterstützung des Veteranentages hervor. Er bezeichnete den Veteranentag als Teil einer neuen militaristischen Kultur.

Die Protestkundgebung zog gegen 14:30 Uhr vom Rathaus über den Marktplatz zum Paradeplatz. Bei der Abschlussrede wurde die Mitgliedschaft des Oberbürgermeisters im „Mayors for Peace“-Netzwerk nochmals thematisiert, um die Widersprüche in der lokalpolitischen Agenda aufzuzeigen. Viele der Demonstrierenden waren überzeugt, dass anstelle von Aufrüstung in soziale Projekte investiert werden sollte.

Antimilitaristische Aktionen

Das antimilitaristische Aktionsnetzwerk kündigte für den gleichen Zeitraum bundesweite Aktionen an, darunter auch die Kapern von Werbevitrinen in Innenstädten, um den Veteranentag als „Naziprepper-Tag“ zu enttarnen. Diese Aktionen, die von Berlin über Bayern bis hin zu Hessen und Baden-Württemberg geplant waren, umfassten das Einfügen eigener kritischer Poster in die bestehenden Werbung, die im Bundeswehr-Tarnfleck-Design gehalten waren. Über 100 Vitrinen in Berlin sollten mit Adbusting-Plakaten ausgestattet werden, um die Deutungshoheit der Bundeswehr infrage zu stellen, wie indymedia.org berichtet.

Insgesamt zeigt sich ein breites Spektrum aktiven Widerstands gegen die Militarisierung und Aufrüstung. Die Protestaktionen in Mannheim sind ein Teil eines größeren Puzzlestücks in Deutschland, wo viele Bürger:innen für Frieden und soziale Gerechtigkeit eintreten, während sie gleichzeitig die Militarismusdebatte neu entfachen.

Details
OrtToulonplatz, Mannheim, Deutschland
Quellen