BUND schlägt Alarm: Radweg auf Schättere-Trasse gefährdet Natur!
Aalen, Deutschland - Der geplante Radweg auf der Schättere-Trasse in Aalen steht unter heftiger Kritik. Der BUND Ortsverband Aalen hat die Stadt Aalen und den Gemeinderat für ihre Unterstützung des Projekts verantwortlich gemacht und bezeichnet die Initiative als einen Vorwand zur Stärkung des „Mobilitätskonzepts Zeiss“, welches durch ökologisch sensible Schutzgebiete führt. Der BUND sieht in den Plänen ein „Feigenblatt“ für die Rücknahme von Förderungen des öffentlichen Nahverkehrs in finanzielle Engpasszeiten, wie auf schwaebische-post.de berichtet wird.
In einem Gutachten aus dem Jahr 2017 wurde bereits festgestellt, dass kein Radweg durch den Tunnel oder über den Maschinenweg geführt werden sollte, da die touristische Nutzung und der Erhalt des Naturschutzes im Vordergrund standen. Der BUND warnt, dass Eingriffe in Vogelschutz- und FFH-Gebiete (Flora-Fauna-Habitat) nicht zulässig sind. Besonders betroffen von den geplanten Maßnahmen wäre Unterkochen, das als Naherholungsgebiet für Fußgänger wichtige Funktionen erfüllt. Bereits jetzt kommt es zu Konflikten zwischen Radfahrern, insbesondere mit E-Mountainbikes, und Wanderern auf dem Schättereweg.
Konflikte zwischen Nutzung und Naturschutz
Oberbürgermeister Brütting hat die Schättere-Trasse als eher ungeeignet für eine alltagstaugliche Verbindung beschrieben und sieht sie mehr als Freizeitweg. Dies spiegelt eine aktuelle Problemstellung wider, die in vielen Naturschutzgebieten diskutiert wird. Hier kommen Informationen aus dem NAT:KIT-Projekt ins Spiel, das von November 2022 bis Januar 2023 Fachleute aus verschiedenen Schutzgebieten interviewte. Die Ergebnisse verdeutlichen, dass Radfahrende als potenzielle Verursacher von Naturschutzkonflikten wahrgenommen werden, wobei oft fundierte Daten zu den tatsächlichen Beeinträchtigungen fehlen.
Die Befragungen ergaben, dass der Einfluss des Radfahrens auf die Biodiversität zwar als relevant angesehen wird, jedoch durch verschiedene Faktoren, wie veraltete Biotopkartierungen und fehlende systematische Untersuchungen, erschwert wird. Die potenziellen Beeinträchtigungen können unter anderem durch das Anlegen unautorisierter Trails, Verdichtung und Erosionsschäden sowie die Störung von Tierarten verursacht werden.
Handlungsbedarf in Schutzgebieten
Um die Konflikte zwischen Freizeitnutzung und Naturschutz zu entschärfen, haben die Schutzgebietsverwaltungen eine Vielzahl von Reaktionsstrategien entwickelt. Dazu gehören Stakeholdermanagement, Bildung von Koordinierungsstellen für Besucherlenkung sowie der Einsatz von Ranger:innen. Auch Informationsmaßnahmen und die Entwicklung legaler Angebote für Radfahrende zeigen, dass ein erheblicher Bedarf an effektiven Besuchermanagement-Maßnahmen besteht.
Zusammenfassend macht die Kritik des BUND deutlich, dass beim Ausbau von Freizeitwegen wie der Schättere-Trasse Umwelt- und Naturschutzinteressen nicht außer Acht gelassen werden dürfen. Es bleibt abzuwarten, wie die Stadt Aalen auf diese Bedenken reagieren wird und ob es zu einer Anpassung der Pläne kommt, um sowohl den Erholungswert als auch den Schutz der Natur sicherzustellen.
Details | |
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Vorfall | Umwelt |
Ursache | Eingriffe in geschützte Gebiete |
Ort | Aalen, Deutschland |
Quellen |