Neues Forschungszentrum KRAFt: Innovation für ressourcenschonende Produktion

Birkenfeld, Deutschland - Am 21. Mai 2025 wurde das Forschungszentrum KRAFt an der Hochschule Trier am Umwelt-Campus Birkenfeld feierlich eröffnet. Die Carl-Zeiss-Stiftung hat das Zentrum mit rund zwölf Millionen Euro gefördert. Ziel des Forschungsverbunds ist die Entwicklung innovativer Lösungen für einen schonenden Umgang mit limitierten Ressourcen, sowohl hinsichtlich Rohstoffen als auch Energie. Im Rahmen dieser Initiative wird das Potenzial der additiven Fertigung genutzt, um ressourcenschonende Produktionsmethoden zu etablieren. Die Hochschule Aalen ist ebenfalls an dem KRAFt-Projekt beteiligt und erweitert damit die interdisziplinäre Zusammenarbeit in diesem zukunftsweisenden Bereich.
Die additive Fertigung eröffnet die Möglichkeit, neuartige Bauteile zu entwickeln und Sekundärstoffe sinnvoll zu nutzen. Zehn interdisziplinäre Arbeitsgruppen konzentrieren sich auf verschiedene Aspekte der Prozesskette der additiven Fertigung, die Kunststoffe, Metalle und technische Keramiken abdeckt. Jedes Team hat sich der Aufgabe verschrieben, den Einsatz von Primärrohstoffen zu reduzieren und die Prozessgestaltung ressourceneffizient zu optimieren. Die Forschung umfasst auch umfassende Lebenszyklusanalysen, um die Nutzung von Sekundärstoffen nachzuweisen und den Energiebedarf während der Produktion zu minimieren.
Interdisziplinäre Zusammenarbeit und Forschungsschwerpunkte
Das Forschungszentrum KRAFt legt einen Schwerpunkt auf die ressourcenschonende Nutzung von Rohstoffen und Energie bei der Entwicklung von Produkten. Der Einsatz von recycelten Sekundärmaterialien in den Fertigungsprozessen ist ein zentraler Punkt in der Forschung. Durch die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit 24 externen Kooperationspartnern, vornehmlich aus der Industrie, wird die Übertragbarkeit neuer Lösungen auf verschiedene Anwendungsbereiche gesichert. Dies erfolgt im Rahmen von Arbeitsgruppen, die sich unter anderem mit der Materialcharakterisierung, der Analyse von Material- und Energiedaten sowie der Optimierung von Herstellungsprozessen beschäftigen.
„Die Förderung von nachhaltigem Wachstum ist eine Schlüsselaufgabe des KRAFt-Centers“, erklärt Dr. Felix Streiter, Geschäftsführer der Carl-Zeiss-Stiftung. Die Stiftung, gegründet im Jahr 1889 von Ernst Abbe, ist bis heute eine der ältesten und größten privaten wissenschaftsfördernden Stiftungen in Deutschland.
Nachhaltigkeitsanforderungen und Herausforderungen
In der gegenwärtigen Produktionslandschaft wird die Nachfrage nach nachhaltigen Produkten immer lauter. Kundenwünsche nach Langlebigkeit und Wiederverwendbarkeit stehen ebenso im Mittelpunkt wie regulatorische Vorgaben, die Unternehmen zur Umsetzung entsprechender Standards anregen. Der Aktionsplan für Kreislaufwirtschaft und die Ökodesign-Verordnung der EU erhöhen die Anforderungen an die Nachhaltigkeit von Produkten und deren Herstellung. Unternehmen sind gefordert, sowohl Umwelt- als auch Sozialstandards entlang der gesamten Lieferkette einzuhalten, wie etwa im Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz festgelegt.
Unternehmen, die ihre Nachhaltigkeitsziele erreichen möchten, stehen jedoch vor verschiedenen Herausforderungen. Laut Fraunhofer IPT müssen sie frühzeitig erfolgsversprechende Technologien identifizieren und ihre Geschäftsmodelle entsprechend anpassen. Zudem ist die Qualität der Daten eine wesentliche Hürde auf dem Weg zur nachhaltigen Produktion. Oft fehlt es an Detailgrad und Messbarkeit, die für aussagekräftige Öko-Bilanzen notwendig sind. Daher sind innovative Ansätze zur Datenerhebung und -nutzung erforderlich, um den ökologischen Fußabdruck der Produkte zu reduzieren.
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Ort | Birkenfeld, Deutschland |
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