Razzia gegen Königreich Deutschland : Festnahmen und Verbotsschlag!

Sachsen, Deutschland - Am 13. Mai 2025 sorgten bundesweite Razzien gegen die Reichsbürgergruppe „Königreich Deutschland“ (KDR) für Aufsehen. Die Bundesanwaltschaft, die die Ermittlungen wegen der Bildung einer kriminellen Vereinigung übernommen hat, führte mit weit über 800 Polizeibeamten Durchsuchungen in mehreren Bundesländern durch, darunter Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Baden-Württemberg, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz. Ziel dieser Maßnahmen war die Beschlagnahmung von Vereinsvermögen sowie die Sicherstellung von Beweismitteln, die die verfassungsfeindlichen Ziele der Gruppe belegen können. Die Einsätze konzentrierten sich besonders auf Sachsen, wo in Städten wie Dresden und Leipzig Wohn- und Geschäftsräume durchsucht wurden. Sachsens Innenminister Armin Schuster (CDU) sprach von einer Strategie der „behördenübergreifenden Nadelstiche“.

Unter den Festgenommenen sind vier mutmaßliche Rädelsführer, darunter der Gründer der KDR, Peter Fitzek. Die Bundesanwaltschaft gab bekannt, dass mindestens zwei der Festnahmen in Sachsen-Anhalt und Rheinland-Pfalz erfolgten. Die Männer, zwischen 37 und 59 Jahren alt, müssen sich bis Mittwoch einem Ermittlungsrichter stellen. Das Bundesinnenministerium hat die Aktivitäten des „Königreich Deutschland“ offiziell verboten, da diese gegen die Strafgesetze und die verfassungsmäßige Ordnung verstoßen.

Das Verbot und seine Auswirkungen

Mit dem Verbot des KDR geht neben der Beschlagnahmung des Vermögens auch die Schließung der Online-Plattformen der Gruppierung einher. Der Verfassungsschutzbericht 2023 weist darauf hin, dass der Verein signifikante Vermögenswerte von seinen Anhängern erworben hat und unerlaubte Bank- und Versicherungsgeschäfte betrieb. Peter Fitzek hatte sich selbst zum Staatsoberhaupt erklärt und eigene „Gesetze“ erlassen, die die rechtlichen Strukturen des deutschen Staates in Frage stellen.

Die Reichsbürgerbewegung wuchs in den letzten Jahren kontinuierlich. Aktuell wird die Zahl der Reichsbürger und Selbstverwalter in Deutschland auf etwa 25.000 geschätzt, ein Anstieg im Vergleich zu 23.000 im Vorjahr. Rund 1.350 dieser Personen sind als Rechtsextremisten klassifiziert, wobei das gewaltorientierte Potenzial in dieser Szene 2.500 Personen umfasst. Im Jahr 2023 wurden der Szene 1.070 extremistische Straftaten zugerechnet, darunter 149 Gewalttaten. Der Verfassungsschutz hat zudem festgestellt, dass bis Ende 2023 etwa 200 Reichsbürgern und Selbstverwaltern die waffenrechtlichen Erlaubnisse entzogen wurden.

Mitglieder und Aktivitäten

Bis zu dem Verbot galt das „Königreich Deutschland“ als größte Gruppierung dieser Art in Deutschland. In Baden-Württemberg allein zählte der KDR eine dreistellige Zahl an Mitgliedern und Unterstützern. Die Gruppierung war aktiv in der Werbung um neue Mitglieder, insbesondere durch Vortragsveranstaltungen und Werbung, die versprachen, drastische Steuererleichterungen zu bieten. Einige Geschäfte in der Region bezeichneten sich selbst als „Betriebe im KRD“ und lockten ihre Kunden mit diesen Versprechungen.

Die aktuellen Razzien und Festnahmen zeigen, wie ernst die Behörden die Bedrohung durch solche extremistischen Gruppierungen nehmen. Das Verbot des „Königreich Deutschland“ stellt einen bedeutenden Schritt im Kampf gegen verfassungsfeindliche Ideologien in Deutschland dar. Der Weg ist jedoch noch lang, denn die Szene bleibt ein nicht zu unterschätzendes Problem.

MDR berichtet über die Hintergründe der Razzien und die Rollen der einzelnen Akteure, während BNN weitere Details zu den Festnahmen liefert. Für einen tiefergehenden Einblick in die Zahlen der Reichsbürgerbewegung, siehe Verfassungsschutz.

Details
Vorfall Festnahme
Ursache kriminelle Vereinigung, verfassungsfeindliche Ziele und Aktivitäten
Ort Sachsen, Deutschland
Festnahmen 4
Quellen