Razzien gegen Königreich Deutschland : Sicherheit im Südwesten bedroht!

Mainhardt, Deutschland - Am 13. Mai 2025 führte die Polizei eine umfassende Aktion gegen die Gruppierung „Königreich Deutschland“ (KRD) durch, die bundesweit nach einem Verbot agiert. Durchsuchungen fanden in mehreren Bundesländern statt, darunter Baden-Württemberg, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. In Mainhardt, einem Ort im Landkreis Schwäbisch Hall, wurde das Wohngebäude einer Führungsperson durchsucht, wobei die Einsatzkräfte Beweismittel sicherstellten und die Verbotsverfügung übergaben. Obwohl keine Festnahmen während dieser Durchsuchung erfolgten, waren zahlreiche Polizeikräfte im Einsatz. Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) bestätigte das Verbot und berichtete von der Festnahme von vier mutmaßlichen Köpfen der Gruppierung, von denen sich einer in Untersuchungshaft befindet.

Die Gruppierung „Königreich Deutschland“ betrachtet sich selbst als die größte Vereinigung innerhalb des Reichsbürger-Spektrums, einer Bewegung, die die Bundesrepublik Deutschland nicht anerkennt und demokratische Strukturen ablehnt. Die Sicherheitsbehörden gehen davon aus, dass KRD rund 1.000 aktive Anhänger hat, während die Gruppierung selbst von etwa 6.000 Mitgliedern spricht. Der Verfassungsschutz Baden-Württemberg stuft die KRD als die bedeutendste Gruppierung im Selbstverwalter-Milieu ein und schätzt die Unterstützung in Baden-Württemberg auf eine dreistellige Zahl. Trotz der aktiven Rekrutierung von Mitgliedern und dem Erwerb von Immobilien ist bislang kein erfolgreicher Immobilienerwerb in diesem Bundesland bekannt.

Ideologie und Struktur des KRD

Das „Königreich Deutschland“ wurde am 16. September 2012 in Wittenberg von Peter Fitzek gegründet, der sich selbst zum „Obersten Souverän“ ernannte. Die Gruppierung hat eine eigene Verfassung mit über 70 Seiten, die Grundrechte und Staatsorgane beschreibt und sich völkerrechtskonform gibt, während sie gleichzeitig als extremistisch eingestuft wird. In ihren Ideologien findet sich eine antisemitische Konnotation, die sich gegen das „Schuldgeld- und Zinssystem“ richtet. Die KRD propagiert ein „Gemeinwohl-Finanzsystem“, um Freiheit und Wohlstand zu schaffen.

Aktivitäten, um neue Mitglieder zu gewinnen, umfassen Veranstaltungen wie „Tag der offenen Tür“ und Unternehmerseminare. Dabei verspricht die KRD „Staatszugehörigkeit“ und „Staatsangehörigkeit“, die mit Kosten verbunden sind. Die Gruppierung hat auch im Bereich des Immobilienerwerbs versagt, dennoch werden deren erworbene Grundstücke als „Staatsgebiet“ genutzt.

Verhaltensweisen und Gefahren der Reichsbürger

Die Reichsbürgerbewegung ist geprägt von einer Ablehnung der Demokratie, geschichtsrevisionistischen und antisemitischen Ansichten. Mitglieder weigern sich, Steuern zu zahlen, und erkennen die deutsche Gesetzgebung nicht an. Es ist bekannt, dass einige Reichsbürger ihre eigenen Reisepässe und Führerscheine ausstellen und sich selbst zu „Ministern“ ernennen. Die Gruppe ist über die Jahre gewachsen und besteht aus verschiedenen Strömungen, die von Neonazis bis zu Esoterik-Anhängern reichen.

Die Gefahren dieser Gruppierung wurden deutlich, als ein Reichsbürger 2016 während einer Razzia in der Nähe von Nürnberg das Feuer auf Polizisten eröffnete, was zu einem tödlichen Vorfall führte. In den letzten Jahren hat der Verfassungsschutz begonnen, diese Bewegung zu beobachten, insbesondere nachdem versuchte bewaffnete Angriffe auf Polizisten und andere Gruppen bekannt wurden.

Zusammenfassend sind die aktuellen Razzien und das Verbot der KRD Teil eines größeren Kampfes gegen extremistische Gruppierungen innerhalb Deutschlands, die bestrebt sind, die bestehende Rechtsordnung zu delegitimieren und alternative Staatsformen zu propagieren. Die KRD bleibt dabei eine der prominentesten und gleichzeitig gefährlichsten Erscheinungen im Reichsbürger-Spektrum.

Für weitere Informationen über die Entwicklungen rund um das „Königreich Deutschland“ und die Reichsbürgerbewegung besuchen Sie die Artikel von FAZ, Verfassungsschutz und bpb.

Details
Vorfall Vandalismus
Ort Mainhardt, Deutschland
Festnahmen 4
Quellen