Annuario Pontificio: Eine jahrzehntelange Chronik der Päpste

Erfahren Sie in unserem Artikel, wie viele Päpste es bisher gab und welche Herausforderungen bei der Erstellung der Papstliste bestehen. Entdecken Sie die Geschichte des Vatikans und ihrer Gegenpäpste.
Erfahren Sie in unserem Artikel, wie viele Päpste es bisher gab und welche Herausforderungen bei der Erstellung der Papstliste bestehen. Entdecken Sie die Geschichte des Vatikans und ihrer Gegenpäpste. (Symbolbild/NAG)

Wie viele Päpste gab es bisher? Der Vatikan hütet seine Geschichte

Das Annuario Pontificio, das jährlich erscheint, liefert einen umfassenden Überblick über die katholische Kirche und eröffnet mit der offiziellen Liste der Päpste. Diese Liste erstreckt sich vom Apostel Petrus bis hin zu Papst Franziskus und dokumentiert insgesamt 266 Päpste sowie 37 Gegenpäpste. Die Aufzeichnungen sind eine wertvolle Quelle für Historiker und für die katholische Gemeinschaft, da sie die apostolische Sukzession unterstreichen, die bis in die Gegenwart reicht.

Die Chronologie dieser Päpste geht auf die Arbeit von Angelo Mercati zurück, der von 1925 bis 1955 als Präfekt des Apostolischen Archivs tätig war. Mercatis Revision der Papstliste in den 1940er Jahren war revolutionär, da sie mehrere Päpste aus der vorherigen Zählung entfernte und stattdessen einzelne Gegenpäpste hinzufügte. Dies geschah in einem Zeitraum, der von internen Konflikten gekennzeichnet war, insbesondere während des Großen Schismas, als verschiedene Päpste um Anerkennung kämpften. Solche Aufzeichnungen verdeutlichen die komplexe Geschichte der Papstwahl und der kirchlichen Autorität.

Ein bedeutendes Detail in der Geschichte dieser Listen ist, dass während des zehnten Jahrhunderts sogar drei Päpste zeitgleich im Amt waren, was die Verwirrung um die wahren Führer der Kirche verstärkte. Benedikt IX. ist ein Beispiel für diese Verwirrung; er wird in mehreren Positionen der Liste berücksichtigt, da seine Herrschaft mehrfach unterbrochen und wiederhergestellt wurde. Dies zeigt die Herausforderungen, mit denen Historiker und Theologen konfrontiert sind, wenn sie die Kontinuität und Legitimität der Päpste bestimmen.

Trotz dieser Unstimmigkeiten wird das Annuario Pontificio als maßgeblich angesehen, da es nicht nur die Namen der Päpste dokumentiert, sondern auch Informationen bereitstellt, die für das Verständnis der katholischen Tradition von grundlegender Bedeutung sind. Historiker, wie Klaus Herbers, betonen, dass die Aufzeichnungen der ersten Päpste, insbesondere die von Petrus, nicht mit absoluter Sicherheit datiert werden können und dass viele Informationen aus dieser Zeit auf unsicheren Grundlagen beruhen.

Mit über 75 Jahren kontinuierlicher Veröffentlichung stellt sich die Frage, ob die derzeitige Liste schließlich überarbeitet werden sollte, um den fortlaufenden Erkenntnissen der historischen Forschung Rechnung zu tragen. Letztendlich bleibt ungewiss, ob der nächste Papst tatsächlich der 267. Nachfolger des Simon Petrus ist, da die Komplexität der Geschichte weiterhin Fragen aufwirft und den Diskurs über den Ursprung und die Legitimität der Papstwahl anregt.

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