Haus Höckling: Alfter verliert ein Stück Dorfgeschichte

Das historische Haus Höckling in Alfter ist dem Erdboden gleichgemacht. Ein Wetterhahn bleibt erhalten. Die Gemeinde plant neue Nutzungsmöglichkeiten für das Gelände. Mehr dazu in unserem Artikel!
Das historische Haus Höckling in Alfter ist dem Erdboden gleichgemacht. Ein Wetterhahn bleibt erhalten. Die Gemeinde plant neue Nutzungsmöglichkeiten für das Gelände. Mehr dazu in unserem Artikel! (Symbolbild/NAG)

Alfter: Das historische Haus Höckling ist Geschichte

Das einst markante Fachwerkgebäude Haus Höckling an der Kronenstraße 16 in Alfter ist nun fast vollständig dem Erdboden gleichgemacht. Dieses Ereignis markiert das Ende eines wichtigen Kapitels in der Alfterer Dorfgeschichte, da nur wenige Überbleibsel, wie der Wetterhahn, erhaltenswert bleiben. Der Wetterhahn wurde vom Förderverein „Haus der Alfterer Geschichte“ (HdAG) gesichert und wird Teil einer Sonderausstellung sein, die am 4. Mai eröffnet wird.

Das abgerissene Gebäude war ein dreistöckiges Fachwerkhaus mit einem auffälligen rosafarbenen Anstrich, das um 1810 erbaut wurde. Es war eine bedeutende Struktur in Alfter und galt als eines der höchsten Gebäude des Ortes. Historische Berichte deuten darauf hin, dass Baumaterialien des Hauses, wie Steinrahmen, von einem der ehemaligen kurfürstlichen Jagdschlösser stammen könnten.

Unklare Zukunft für das Grundstück

Mit dem Abriss des Hauses stehen die zukünftigen Pläne für das Grundstück noch in der Schwebe. Gerüchte besagen, dass die Gemeinde 40 Quadratmeter des Grundstücks erworben hat, um den Bürgersteig zu verbreitern und die Sicherheit für Fußgänger zu erhöhen. Gleichzeitig besteht die Möglichkeit, dass auf der verbleibenden Fläche Parkplätze entstehen. Die Anwohner sind jedoch besorgt über die möglichen Veränderungen und befürchten, dass der Standort zur „Rennpiste“ für Autofahrer werden könnte.

Die Gemeindeverwaltung war bisher nicht bereit, detaillierte Informationen über die neuen Pläne zu teilen, da private Grundstücksangelegenheiten meist in vertraulichen Sitzungen behandelt werden. Der Abriss des Hauses war letztlich notwendig, nachdem mehrere Gutachten ergeben hatten, dass eine denkmalgerechte Sanierung wirtschaftlich nicht tragbar war.

Im Erbe des Hauses Höckling

Das Haus Höckling war nicht nur ein einfacher Wohnsitz; es war auch ein Teil der Alfterer Schlossanlage. Über die Jahre hat es verschiedentlich den Besitzer gewechselt und war zuletzt in den Händen einer Eigentümergemeinschaft. Der erhebliche Sanierungsbedarf, der auf mehr als eine Million Euro geschätzt wurde, führte letztlich zum unwiderruflichen Abriss dieser bedeutenden Struktur.

Das Thema Denkmalschutz und die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen stellen in solchen Fällen eine ständige Herausforderung dar. Es bleibt zu hoffen, dass die bevorstehende Eröffnung der Ausstellung und die damit verbundene Aufmerksamkeit für die Geschichte der Fachwerkhäuser in Alfter dazu beitragen, das kulturelle Erbe der Region zu bewahren.

Öffentliche Sonderausstellung

Die anstehende Sonderausstellung „Geschichte in Holz und Lehm – Fachwerkhäuser in Alfter“ bietet den Bürgern die Möglichkeit, mehr über das verlorene Erbe der Region zu erfahren. Die Ausstellung ist vom 4. Mai bis 9. Juni geöffnet und der Eintritt ist frei, was für weiteres Interesse und Austausch in der Gemeinde sorgen wird.

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