Neues Leben nach Angriff: Schaf bringt gesunde Lämmer zur Welt

In Lohmar gab es Angriffe auf Schafe durch einen Hund, was zu Verletzungen und einer Fehlgeburt führte. Anwohner äußern Unverständnis für die lauten Schutzhunde, die dagegen schützen sollten.
In Lohmar gab es Angriffe auf Schafe durch einen Hund, was zu Verletzungen und einer Fehlgeburt führte. Anwohner äußern Unverständnis für die lauten Schutzhunde, die dagegen schützen sollten.

Angriffe auf Schafe in Lohmar: Wenig Verständnis für Schutzhunde

In Lohmar kam es erneut zu einem Vorfall, bei dem ein Hund Schafe angriff, was zu schweren Verletzungen und einer Fehlgeburt führte. Der Schäfer Thomas Schneider stand vor der schweren Situation, als eines der angegriffenen Schafe trotz der Verletzungen gesunde Zwillinge zur Welt brachte. Die Hundebesitzerin, die nach dem Vorfall floh, hat sich bisher nicht bei ihm gemeldet. Ein weiteres Schaf erlitt so schwere Verletzungen, dass es eingeschläfert werden musste. Diese Vorfälle werfen ein Schlaglicht auf die Herausforderungen, mit denen Schafzüchter konfrontiert sind.

Problematik der Herdenschutzhunde

Ein Herdenschutzhund könnte solche Angriffe möglicherweise abwehren, allerdings stehen die Schäfer vor der Herausforderung, dass viele Menschen die Funktion und das Verhalten dieser Hunde nicht verstehen. Laut Schneider wird über das nächtliche Bellen der Herdenschutzhunde geklagt, was ein wesentliches Verhalten ist, um potenzielle Angreifer abzuwehren. Das führt zu Beschwerden, wie im Fall von Manu Gardeweg, deren Hütehund aufgrund seiner Lautäußerungen von der Ordnungsbehörde zur Ruhe in der Nacht aufgefordert wurde.

Kosten und Wettbewerb

Die Einführung von Herdenschutzhunden hat auch finanzielle Implikationen. Laut Simon Darscheid, dem Bezirksvorsitzenden des Bergischen Schafzüchterverbandes, liegen die Anschaffungskosten für solche Hunde bei etwa 6000 Euro, plus weitere jährliche Ausgaben von 2000 Euro für Futter, Versicherung und tierärztliche Versorgung. Diese hohen Kosten stellen eine bedeutende Barriere für viele Schäfer dar, insbesondere wenn sie mit internationalen Anbietern konkurrieren müssen. Trotz der Herausforderungen gibt es Verbraucher, die bewusst Fleisch von regionalen Schafzüchtern kaufen, was den lokalen Betrieben hilft.

Der Einfluss der Wölfe

Die zunehmende Präsenz von Wölfen stellt weitere Risiken dar. Darscheid hebt hervor, dass Zäune oft nicht mehr ausreichen, um Schafe zu schützen, da Wölfe hohe Zäune problemlos überwinden. Dies macht das Thema Herdenschutz dringlich und erfordert gesetzliche Regelungen, die die Schäfer unterstützen. Der Schutz von Schafhaltung ist nicht nur eine wirtschaftliche Frage, sondern auch ein Beitrag zur Landschaftspflege und der Erhaltung traditioneller Bewirtschaftungsmethoden.

Die Situation in Lohmar ist Teil eines größeren Problems, das viele Schäfer in Deutschland betrifft. Die Herausforderungen, die durch Raubtiere und die damit verbundenen Kosten entstehen, gefährden die Existenzgrundlage vieler Betriebe und erfordern dringende Lösungen sowohl auf lokaler als auch auf gesetzgeberischer Ebene.

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