Ostermärsche 2023: Zehntausende fordern Frieden und Abrüstung

Ostermärsche mit höherer Beteiligung
In diesem Jahr haben die Ostermärsche in Deutschland dank der angespannten internationalen Lage, insbesondere der Sorge über eine mögliche Eskalation zwischen der NATO und Russland, eine höhere Teilnehmerzahl verzeichnet. Mehrere zehntausend Menschen engagierten sich bundesweit in über 100 Aktionen, die sich für Frieden und Abrüstung einsetzen. Diese Erhöhung in der Beteiligung zeigt ein gestärktes gesellschaftliches Interesse an der Thematik, insbesondere vor dem Hintergrund globaler Konflikte.
Die Ostermärsche fanden ihren Abschluss an verschiedenen Orten, darunter Frankfurt am Main, Dortmund und Büchel in der Eifel. Hier kamen Menschen zusammen, um ein Zeichen für Frieden zu setzen. In Frankfurt wurde unter dem Motto „friedensfähig statt kriegstüchtig“ ein starkes Signal für die Ablehnung militärischer Aufrüstung und für diplomatische Lösungsansätze gesendet. Besonders in Büchel, wo die letzten amerikanischen Atombomben in Deutschland gelagert sind, wurde die Forderung nach einer nuklearwaffenfreien Sicherheitsordnung laut, während in Dortmund die Militarisierung des Alltags scharf kritisiert wurde.
Einigkeit in der Friedensbewegung
Ein zentrales Anliegen vieler Teilnehmer war das Eintreten gegen die Rüstungspläne der Bundesregierung und der Wunsch nach einer verstärkten diplomatischen Initiativen zur Lösung internationaler Konflikte, insbesondere der Situation in der Ukraine und im Nahen Osten. Vertreter der Friedensbewegung, wie Kristian Golla vom Netzwerk Friedenskooperative, betonten die Notwendigkeit einer Deeskalation und die Ablehnung von Mittelstreckenwaffen in Europa, unabhängig von deren Herkunft.
Die Ostermärsche, die in diesem Jahr am Gründonnerstag ihren Anfang nahmen und am Karsamstag ihren Höhepunkt erreichten, haben eine lange Tradition in der Bundesrepublik. In den 1980er Jahren mobilisierten sie in Zeiten der Rüstungsdebatte mehrere hunderttausend Menschen. Auch heute beziehen sich die Aktionen auf aktuelle geopolitische Herausforderungen und rufen zur aktiven Mitgestaltung einer friedlichen Zukunft auf.
Insgesamt ist die Friedensbewegung durch die Ostermärsche dieses Jahres gestärkt worden, da die Bürgerinnen und Bürger durch ihre Teilnahme ein wichtiges Zeichen für eine friedlichere Welt setzen. Es bleibt abzuwarten, wie die politische Landschaft auf diese Forderungen reagiert und inwiefern die Anliegen der Bewegung in die politische Agenda einfließen.
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