Ruth Hieronymi: Eine Wegbereiterin des WDR und der Medienlandschaft

Ruth Hieronymi, langjährige WDR-Rundfunkratsvorsitzende, ist im Alter von 77 Jahren verstorben. Ihr Engagement für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk prägte maßgeblich die Medienlandschaft in Deutschland.
Ruth Hieronymi, langjährige WDR-Rundfunkratsvorsitzende, ist im Alter von 77 Jahren verstorben. Ihr Engagement für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk prägte maßgeblich die Medienlandschaft in Deutschland.

Langjährige WDR-Chefaufseherin Hieronymi gestorben – WELT

Ruth Hieronymi, die langjährige Vorsitzende des WDR-Rundfunkrats, ist im Alter von 77 Jahren in Bonn verstorben. Ihre Führung des Aufsichtsgremiums erstreckte sich über sieben Jahre, bis zu ihrem Ausscheiden im Jahr 2016. Vor ihrer Tätigkeit beim WDR war Hieronymi von 1985 bis 1999 als Abgeordnete der CDU im nordrhein-westfälischen Landtag aktiv und diente zeitweise als Vize-Fraktionschefin. Anschließend setzte sie ihre politische Karriere als Mitglied des Europäischen Parlaments fort, wo sie ein Jahrzehnt tätig war.

Die WDR-Intendantin Katrin Viernau hob hervor, dass Hieronymi die Rolle des Rundfunkrats gestärkt und dessen Arbeit transparenter gemacht hat. Unter ihrer Leitung wurden die Sitzungen des Gremiums für die Öffentlichkeit zugänglich, was zur Vertrauensbildung beitrug. Rolf Zurbrüggen, der Vorsitzende des WDR-Rundfunkrats, würdigte sie als «leidenschaftliche und unermüdliche Kämpferin für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk in Deutschland» und betonte den Verlust, den der WDR mit ihrem Tod erlitten hat.

Während ihrer Amtszeit fiel auch die Wahl von Tom Buhrow zum Intendanten, ein Wendepunkt in der Geschichte des WDR. Hieronymi spielte eine entscheidende Rolle bei der Begleitung umfangreicher Programmreformen sowie der Novellierung des WDR-Gesetzes, die für die Weiterentwicklung des Rundfunks von großer Bedeutung waren. Ihre Arbeit wird in der Medienlandschaft und darüber hinaus geschätzt und hinterlässt einen bleibenden Eindruck.

Die Verdienste von Ruth Hieronymi sind vielseitig und reichen weit über ihre amtlichen Funktionen hinaus. Ihr Engagement für die Medienfreiheit und die Förderung der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten in Deutschland wird weiterhin als wegweisend angesehen. Mit ihrem Tod verliert die Rundfunklandschaft eine zentrale Figur, die sich zeitlebens für einen qualitätsvollen und unabhängigen Rundfunk eingesetzt hat.

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