Scheuer Vogel Traum: Eine faszinierende Hommage an Tonino Guerra in Troisdorf
Troisdorf: Theaterprojekt würdigt Oscar-Nominierten Tonino Guerra
Am kommenden Sonntag, den 4. Mai, um 18 Uhr, wird im Kunsthaus Troisdorf die beeindruckende Theaterproduktion „Scheuer Vogel Traum“ uraufgeführt. Diese außergewöhnliche Aufführung, geleitet von der Regisseurin Friederike Felbeck, thematisiert das Leben und Werk des italienischen Dichters und Drehbuchautors Tonino Guerra. Die Inszenierung nutzt eine Mischung aus Texten, Videokunst und Illustrationen, um dem Publikum einen einzigartigen Einblick in Guerras künstlerisches Schaffen zu geben.

Guerra, der zwischen August 1944 und Frühjahr 1945 in Troisdorf Zwangsarbeit leisten musste, beschreibt seine Erlebnisse als traumatische Erfahrung. In seinen späteren Werken reflektiert er diese Zeit und thematisiert sowohl das Leid der Zwangsarbeit als auch die Geburt seiner späteren Karriere als Lyriker und Film-Drehbuchautor. Mit drei Oscar-Nominierungen für seine Drehbücher, darunter für Werke wie „Amarcord“ und „Blow Up“, gilt Guerra als eine der bedeutendsten Figuren des modernen italienischen Films.
Förderung und Zusammenarbeit für das Theaterprojekt
Die Idee für dieses Projekt entstand bereits im Jahr 2022 aus dem Wunsch, Guerras Erbe gebührend zu würdigen. Unterstützung kam vom Kultursekretariat Gütersloh, das Aufenthalte von Felbeck in Troisdorf ermöglichte. Diese Zusammenarbeit hat es ermöglicht, dass zusätzliche Künstler, wie der Videokünstler Yves Itzek und die Illustratorin Alyona Rutzen, in die Produktion eingebunden wurden, um zusätzliche Dimensionen zu schaffen. Auf diese Weise wird das Publikum nicht nur mit Guerras Texten, sondern auch mit visuellen und akustischen Eindrücken konfrontiert.
Ein einzigartiges Erlebnis für das Publikum
Die Inszenierung wird keine herkömmliche Biografie darstellen, sondern integriert Passagen aus Guerras Roman „Gleichgewicht“, die von der Zeit im Lager handeln. Darüber hinaus wird das Ensemble Gedichte darbieten, die während seiner Haftzeit entstanden sind, und die Aufführung wird bilingual sein: Die Texte werden auf Deutsch, Italienisch und im romagnolischen Dialekt präsentiert. Musikalische Akzente setzen die Beiträge von Paul Rhee auf der Trompete.
Felbeck betont, dass es wichtig ist, die empathische Sichtweise Guerras auch heute zu vermitteln. Der Zugang zur Veranstaltung ist kostenlos, und eine vorherige Anmeldung ist erforderlich. Bereits am 1. Mai werden beim Wahner-Heide-Fest ausgewählte Szenen der Produktion präsentiert. Diese Veranstaltungen zielen darauf ab, Guerras komplexe Beziehungen zu Erinnerungen und Emotionen einem breiteren Publikum näherzubringen und zum Nachdenken über die Auswirkungen von Zwangsarbeit auf Kreativität und menschliches Empfinden anzuregen.
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