Verbraucherzentrale legt Beschwerde gegen Deutsche Telekom ein

Schaffen künstliche Engpässe! Telekom wird Verstoß gegen Netzneutralität vorgeworfen! | Magdeburger News | Das Nachrichtenportal
Am 25. April 2025 haben die Verbraucherzentrale und verschiedene zivilgesellschaftliche Organisationen eine Beschwerde gegen die Deutsche Telekom bei der Bundesnetzagentur eingereicht. In der Beschwerde wird der Telekom vorgeworfen, ihre Netzgeschwindigkeit absichtlich zu drosseln und dadurch wirtschaftliche Vorteile zu erzielen. Laut Berichten könnten Online-Dienste die Telekom dafür bezahlen, dass ihre Seiten im Netz problemlos funktionieren, während Anbieter, die nicht zahlen, im Netz der Telekom benachteiligt werden.
Barbara van Schewick, Professorin für Internetrecht an der Stanford Universität, äußerte sich dazu mit scharfer Kritik. Sie bezeichnete die Praktiken der Telekom als einen „Frontalangriff auf das offene Internet“ und erklärte, dass die Telekom künstliche Engpässe am Netzeingang schaffe und bezahlte Überholspuren verkaufe. Dies führe dazu, dass finanzstarke Dienste von den Geschwindigkeitsverzögerungen verschont blieben, während kleinere Anbieter leiden müssten.
Die Beschwerdeführer argumentieren, dass das Verhalten der Telekom gegen die Prinzipien der Netzneutralität verstößt. Netzbetreiber dürfen laut dieser Prinzipien bestimmte Inhalte nicht gezielt bevorzugen oder benachteiligen. Solche Praktiken könnten nicht nur kommerzielle Schäden für kleinere Anbieter verursachen, sondern auch den demokratischen Diskurs gefährden. Malte Spitz, Generalsekretär der Gesellschaft für Freiheitsrechte, wies darauf hin, dass immer mehr große Unternehmen versuchen würden, sich mit finanziellen Mitteln eine größere Reichweite zu erkaufen und damit eine Verzerrung der Meinungsvielfalt im Internet herbeizuführen.
Trotz der schweren Vorwürfe weist die Deutsche Telekom die Anschuldigungen zurück und betont, dass sie den Netzzugang ihrer Kunden nicht bewusst beeinträchtigt. Die Verbraucherzentrale und die mit ihr zusammenarbeitenden Organisationen wiederum haben zahlreiche Kundenbeschwerden und Belege gesammelt, die ihre Anschuldigungen untermauern sollen.
Diese Entwicklung wirft ein ernstes Licht auf das Thema Netzneutralität in Deutschland. Die fortschreitende Digitalisierung und die zunehmende Abhängigkeit von Internetdiensten machen es umso wichtiger, dass der Zugang zum Internet für alle Anbieter und Nutzer gleichermaßen offen bleibt. Die Debatte über die Fairness und die Zugangsbedingungen im Internet wird in den kommenden Wochen und Monaten wahrscheinlich weiter an Intensität gewinnen, während die Bundesnetzagentur die eingereichte Beschwerde prüft.
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