Xatar: Vom Drogenhandel zur Musiklegende – Ein Leben zwischen Schatten und Licht

Nachruf: Xatar war der Goldjunge des Gangsta-Rap
Xatar, bürgerlich bekannt als Giwar Hajabi, verstarb am Donnerstagabend in Köln im Alter von nur 43 Jahren. Seine Lebenserfahrung war geprägt von Herausforderungen und Kämpfen, die ihn zu einer einzigartigen Stimme im deutschen Gangsta-Rap machten. Dieser Nachruf würdigt nicht nur seine musikalischen Erfolge, sondern trifft auch einen emotionalen Nerv, da zahlreiche Fans und Weggefährten in den sozialen Medien ihr Mitgefühl und ihre Trauer über seinen Verlust zum Ausdruck brachten. Hip-Hop-Journalist Rooz Lee formulierte treffend: „Rest in Power, Bruder. Dein Leben war Alles oder Nichts“.
Geboren in einer kurdischen Familie, die vor Verfolgung floh, erlebte Xatar schon früh eine von Entbehrungen geprägte Kindheit. Nach einer Flucht durch verschiedene Länder fand die Familie 1985 in Deutschland Zuflucht. Trotz der schwierigen Umstände brach er in der Musikszene auf. Frühzeitig gab er jedoch das Klavier spielen auf und wandte sich dem Hip-Hop zu, inspiriert von Künstlern wie Dr. Dre. Seine späteren Erfahrungen, darunter das Vergehen von Flüchtigkeit und Verhaftung, prägten seine Musik und die Geschichten, die er erzählte.
Ein Leben voller Widersprüche
Auf dem Gymnasium fand Xatar nicht seinen Platz und wandte sich kriminellen Aktivitäten zu, die ihn in einen Teufelskreis aus Drogenschmuggel und gewalttätigen Überfällen führten. Ein spektakulärer Überfall auf einen Goldtransporter markierte einen Wendepunkt in seinem Leben, als er für seine Taten verhaftet wurde und mehrere Jahre hinter Gittern verbrachte. Doch selbst im Gefängnis ließ er seine musikalischen Ambitionen nicht ruhen, indem er mit Hilfe eines geschmuggelten Handys an seiner Karriere arbeitete und schließlich seinen Durchbruch erreichte.
Nach seiner Haftentlassung schaffte er es, mit seinen Alben die Charts zu erklimmen. Sein Werk „Baba aller Babas“ errang großen Erfolg und machte ihn zum bekanntesten Gangsta-Rapper Deutschlands. Neben seiner Musikkarriere betrieb er auch geschäftliche Unternehmungen und zeigte ein Gespür für unternehmerisches Handeln, was ihm ein weiteres Standing in der Öffentlichkeit verlieh.
Vermächtnis und Einfluss
2018 wurde Xatars Leben in einem Biopic von Fatih Akin verfilmt, was seinen Status als kulturelle Ikone weiter festigte. Zuletzt trat er mit einer neuartigen Version seiner größten Hits auf und konnte damit sogar in prestigeträchtigen Locations wie der Kölner und der Elbphilharmonie auftrumpfen. Sein Weg war sowohl der eines Künstlers als auch der eines Überlebenskämpfers, wodurch er eine besondere Verbindung zu seinen Fans etablierte.
Der frühe Tod von Xatar lässt eine Lücke in der deutschen Rap-Szene zurück, doch sein Einfluss wird durch seine Musik und die Geschichten, die er erzählte, weiterleben. Xatar hat nicht nur die Musik beeinflusst, sondern auch das Bild des Gangsta-Rap in Deutschland geprägt. Seine Botschaften über das Leben im Schatten und die eigene Identität werden in den Herzen vieler weiterhin Widerhall finden.
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