Fleischfressende Strudelwürmer: Eine neue Gefahr in NRW?

Immer mehr Fälle in Deutschland gemeldet – Experte äußert Befürchtung

In Deutschland werden zunehmend Fälle einer bis vor kurzem unbekannten Spezies gemeldet. Diese neu entdeckten Landplanarien, speziell die Art Caenoplana variegata, zeigen eine besorgniserregende Ausbreitung. Diese fleischfressenden Strudelwürmer sind zwar nicht in der Lage, Menschen ernsthaft zu schädigen, dennoch stellen sie eine Bedrohung für lokale Ökosysteme dar.

Verbreitung und Entdeckungen

Die Zoologische Staatssammlung in München hat bereits im Januar auf die zunehmende Verbreitung fleischfressender Strudelwürmer hingewiesen. Insgesamt haben sich in den letzten Jahrzehnten mindestens 25 nicht heimische Arten von Landplanarien in Europa etabliert. Besonders besorgniserregend ist die Entdeckung von Caenoplana variegata in Nordrhein-Westfalen, wo mehrere Sichtungen aus Städten wie Köln und Jülich gemeldet wurden.

Ursachen der Ausbreitung

Ein Experte für Amphibien und Reptilien, Dr. Frank Glaw, stellt fest, dass die Wahrnehmung dieser Tiere von der Gartenarbeit der Menschen im Mai beeinflusst wird. Aufgrund des Anstiegs an Gartenaktivitäten gibt es mittlerweile zahlreiche Meldungen zu Funden. Glaws Bedenken sind groß: Er ist überzeugt, dass diese Strudelwurm-Art weit verbreiteter ist als bislang bekannt, und dass viele Entdeckungen noch ausstehen.

Besonderheiten und Gefahren

Die Eigenschaften des Strudelwurms sind bemerkenswert. Wenn der Wurm zerteilt wird, kann er sich regenerieren und neue Individuen bilden. Zudem ernährt sich die Art von Lebensformen wie Regenwürmern und Schnecken. Eine weitere Besonderheit ist die Absonderung von giftigem Schleim, der mit dem Nervengift Tetrodotoxin assoziiert wird, welches bei Kontakt mit offenen Wunden gefährlich sein kann. Haustiere sollten ebenfalls vom Verzehr der Tiere Abstand nehmen, da es Berichte über Erbrechen nach dem Verzehr gibt.

Vermutete Wege der Einschleppung

Die genauen Gründe für die Einschleppung des Strudelwurms nach Deutschland sind noch unklar. Es wird vermutet, dass der Pflanzenhandel eine bedeutende Rolle spielt. Kunden könnten unwissentlich diese Tiere beim Kauf von Pflanzen in den Garten mitnehmen. Der Experte Glaw sieht die Situation jedoch nicht als alarmierend an, da die Strudelwürmer derzeit nicht als invasiv gelten.

Die Entdeckung dieser neuen Art in Deutschland ruft daher nicht nur Interesse hervor, sondern auch eine gewisse Besorgnis über mögliche Auswirkungen auf heimische Arten und die Umwelt.

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