Der vergessene Flugpionier: Berblinger und sein Traum vom Fliegen!

Der vergessene Flugpionier: Berblinger und sein Traum vom Fliegen!
Ulm, Deutschland - Albrecht Ludwig Berblinger, besser bekannt als der Schneider von Ulm, feiert heute, am 24. Juni 2025, seinen 255. Geburtstag. Geboren im Jahr 1770 in Ulm, hat dieser außergewöhnliche Mann nicht nur die Schneiderkunst perfektioniert, sondern auch seine technischen Fähigkeiten in die Lüfte getragen. Er war ein wahrer Pionier der Fliegerei, dessen Visionen und Ambitionen jedoch zu seiner Zeit auf wenig Verständnis stießen. So befasste sich Berblinger nicht nur mit dem Schneidern, sondern entwickelte auch interessante Produkte wie Beinprothesen und Kinderwagen, was seine vielseitigen Talente unterstreicht.
Besonders bemerkenswert war sein Traum, über die Donau zu fliegen. Zwar plante er ursprünglich, von einem der Türme des Ulmer Münsters zu springen, wurden seine Pläne aber durch einen Geistlichen durchkreuzt. Stattdessen entschied sich Berblinger für eine hohe Mauer an der Donau, die er mit einem selbstgebauten Holzgerüst aufstockte, um den notwendigen „Fliegewind“ zu erzeugen. Wie WDR berichtet, führte ein unerwarteter Temperaturunterschied zwischen dem Fluss und dem Land zu dem fatalen Absturz, als Berblinger im Mai 1811 mit seinen selbstgebauten Flügeln aus rund 20 Metern Höhe sprang.
Der gescheiterte Flugversuch
Der Flugversuch Berblingers sollte während des Besuchs des Königs Friedrich I. von Württemberg im Mai 1811 stattfinden. Die Ulmer Bürgerschaft war optimistisch und wollte sich vor dem König nicht blamieren. Die Genehmigung der königlichen Behörden war für den Versuch notwendig, weshalb die Vorbereitungen gründlich durchdacht waren. Auch wenn Berblinger zuvor erfolgreiche Gleitübungen am Michelsberg durchgeführt hatte, war der große Tag von Nervosität geprägt. Vor dem Sprung stellte Berblinger fest, dass ein Flügel beschädigt war und erklärte, dass er nicht fliegen könne.
Die Anspannung war für alle Beteiligten spürbar. Wie Ulm.de berichtet, zeigte der König Verständnis für die Situation und beschenkte Berblinger mit 20 Louisdor, um seine Bemühungen zu würdigen. Dies war jedoch nur ein kleiner Trost, denn nach seinem missglückten Versuch wurde der Schneider mit Spott und Hohn überhäuft. Seine Ideen wurden als lächerlich abgetan, und die Anerkennung seines Beitrags zur Fliegerei ließ bis in das 21. Jahrhundert auf sich warten.
Ein Blick in die Zukunft
Heute wird Albrecht Berblinger als der Flugpionier gewürdigt, der seiner Zeit um mindestens hundert Jahre voraus war. Der Leiter des Stadtarchivs Ulm, Michael Wettengel, hebt weiterhin hervor, wie wichtig es ist, das Erbe dieses einzigartigen Mannes zu bewahren und zukünftig zu feiern, denn Berblingers Träume waren weit mehr als nur flüchtige Ideen. Sie waren ein inspirierendes Beispiel für Kreativität und Entschlossenheit.
Die Geschichte des „Schneiders von Ulm“ zeigt uns, dass es sich lohnt, an seinen Träumen festzuhalten, auch wenn der Weg steinig ist. Gehen wir also heute auf die Straßen von Ulm oder Köln und feiern wir diesen beeindruckenden Pionier, dessen Visionen letztendlich die Basis für die Flugtechnik von heute gelegt haben.
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Ort | Ulm, Deutschland |
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