Bayer AG schließt Standort in Frankfurt: Minister fordert Lösungen!

Industriepark Frankfurt Höchst, 65929 Frankfurt am Main, Deutschland - Die Bayer AG kündigt die Schließung ihres Standortes im Industriepark Frankfurt Höchst bis Ende 2028 an. Dies wird vor allem durch Überkapazitäten, Niedrigstpreise und regulatorische Beschränkungen bedingt, wie der Betriebsrat des Unternehmens erläutert. Diese Entscheidung kommt zu einer Zeit, in der der Konzern unter Druck steht, da die Marktbedingungen im Agrargeschäft zunehmend ungünstig sind. Laut wirtschaft.hessen.de hat der hessische Wirtschaftsminister Kaweh Mansoori die Schließung als inakzeptabel bezeichnet und fordert den Konzern auf, gemeinsam mit den Belegschaftsvertretern nach Alternativen zu suchen. Er betont die Unterstützung des Landes für die Beschäftigten und den Erhalt von Arbeitsplätzen, um die negativen Folgen der Schließung abzumildern.

Marianne Maehl, die Betriebsratsvorsitzende, äußert Besorgnis über die Zukunft der Mitarbeiter, die ein hohes Maß an Engagement und Loyalität gezeigt haben. Sie fordert eine angemessene Anerkennung für die Leistungen der Belegschaft, während sie gleichzeitig für den Erhalt des Standorts und für faire Perspektiven kämpft. Ein Treffen mit der Betriebsratsvertretung ist für den Hessischen Landtag geplant, um weitere Möglichkeiten zur Unterstützung der betroffenen Arbeitnehmer zu erörtern.

Personalabbau und Unternehmensumbau

Parallel zu den Schließungsankündigungen wird auch ein erheblicher Personalabbau innerhalb des Konzerns bis Ende 2025 angestrebt. Unter der Führung von CEO Bill Anderson plant Bayer, die Unternehmensstruktur zu verschlanken und die Entscheidungsprozesse zu beschleunigen. Mehr als 22.000 Mitarbeiter in Deutschland werden von den Maßnahmen betroffen sein, was angesichts von rund 100.900 Beschäftigten weltweit eine signifikante Umstrukturierung darstellt, so tagesschau.de.

Obwohl eine Beschäftigungssicherung für Angestellte in Deutschland bis Ende 2026 verlängert wurde, bleibt unklar, wie viele Mitarbeiter konkret betroffen sein werden und wie hoch die Kosten für das Abfindungsprogramm ausfallen werden. In den letzten 27 Jahren gab es keine betrieblichen Kündigungen. Trotzdem drängt die Notwendigkeit für eine „radikale Neuausrichtung“, da Bayer unter dem Druck fehlender erfolgreicher Produkte in der Pharmaindustrie steht, während gleichzeitig die Agrarpreise schwach sind.

Wachsende Schließungszahlen in der Industrie

Die angekündigten Schließungen bei Bayer sind Teil eines größeren Trends in Deutschland, wo im Jahr 2023 rund 176.000 Unternehmen ihre Türen schlossen. Besonders betroffen sind die Industrie und die Bauwirtschaft. Die Schließungen im verarbeitenden Gewerbe haben den höchsten Stand seit 2004 erreicht, was die Besorgnis über das sogenannte „Industriesterben“ verstärkt, berichtet datev-magazin.de.

Die Gründe für die Schließungen sind vielfältig und reichen von hohen Energie- und Investitionskosten über unterbrochene Lieferketten bis hin zu Personalmangel und politischer Unsicherheit. Ein besorgniserregender Aspekt dieser Entwicklung ist, dass stagnierende Unternehmensgründungen die Schließungen nicht ausgleichen können, was die wirtschaftliche Situation zusätzlich verschärft.

Details
Vorfall Insolvenz
Ursache Überkapazitäten, Niedrigstpreise, regulatorische Beschränkungen
Ort Industriepark Frankfurt Höchst, 65929 Frankfurt am Main, Deutschland
Quellen