Großrazzia gegen Kinderpornografie: 15 Beschuldigte in Oberbayern!

Mühldorf am Inn, Deutschland - Am 2. April 2025 führte die Kriminalpolizei Mühldorf am Inn, unterstützt von der Staatsanwaltschaft Traunstein, eine umfangreiche Razzia in den Landkreisen Mühldorf am Inn und Altötting durch. Diese Aktion war Teil der Ermittlungen wegen des Verdachts des Besitzes und der Verbreitung von kinderpornografischen Inhalten. Dabei wurden in insgesamt 15 Objekten umfassende Durchsuchungen durchgeführt, die sich gegen 15 männliche Beschuldigte im Alter zwischen 14 und 65 Jahren richteten. Die Durchsuchungsbeschlüsse wurden zuvor beim Ermittlungsrichter erwirkt, wie rosenheim24.de berichtet.

Bei diesen Durchsuchungen beschlagnahmten die Ermittler eine Vielzahl von elektronischen Geräten, zu denen Laptops, Smartphones, Tablet-PCs und Speichermedien gehörten. Diese werden nun von IT-Forensikern ausgewertet, während die Ermittlungen unter der Leitung der Staatsanwaltschaft Traunstein weitergeführt werden. An dieser großangelegten Aktion waren rund 30 Polizistinnen und Polizisten sowie vier Spezialstaatsanwältinnen beteiligt.

Anstieg der Straftaten

Die Razzia fällt in einen Kontext, in dem die Straftaten im Zusammenhang mit der Verbreitung pornografischer Inhalte, insbesondere kinderpornografischer Inhalte, in den letzten Jahren deutlich zugenommen haben. Im Polizeipräsidium Oberbayern Süd wurden die Fallzahlen von 697 Taten im Jahr 2023 auf 911 Taten im Jahr 2024 erhöht, was einem Anstieg von 30,7 % entspricht. Diese Entwicklung hat zur Bildung spezieller Arbeitsgruppen bei den Kriminalpolizeiinspektionen beigetragen, die sich mit der Bekämpfung von Kinderpornografie beschäftigen.

Im Vergleich zu den Razzien im November 2024, bei denen 16 Objekte in den Regionen Altötting und Mühldorf am Inn untersucht wurden, zeigt sich ein weiterhin ernstes Bild. Bei diesen Ermittlungen wurden ebenfalls Datenträger, Computer und Mobiltelefone sichergestellt. Teilweise wurde kinderpornografisches Material entdeckt, was die Dringlichkeit dieser strafrechtlichen Maßnahmen untermauert. Diese Ergebnisse lassen sich mit den allgemeinen Trends unterscheiden, da in 2024 8728 Verfahren wegen Kinderpornografie in Bayern eingeleitet wurden, was einen Anstieg von 582 Fällen im Vergleich zum Vorjahr darstellt, wie sueddeutsche.de hervorhebt.

Herausforderungen bei den Ermittlungen

Die Ermittlungen von Kinderpornografie sind dabei besonders herausfordernd. Victimology-Experten weisen darauf hin, dass Kinder zunehmend über soziale Medien und Darknet als Opfer kontaktiert und sogar sexuell missbraucht werden. Während die Verfahren gegen unbekannte Täter um fast 45 % zurückgingen, stiegen die Verfahren gegen bekannte Täter im selben Zeitraum um fast 49 %. Dies lässt auf eine verbesserte Überwachungsmethodik und ein aktiveres Meldeverhalten der Online-Wirtschaft schließen, auch wenn Skepsis gegenüber der Erklärkraft dieser Veränderungen angebracht ist.

Die Behörden in Bayern haben auch Unterstützung vom US-amerikanischen National Center for Missing and Exploited Children (NCMEC) erhalten, um die Identifizierung von Opfern und die Ermittlung von Tätern voranzubringen. Die Herausforderungen sind enorm und Europol hat das Phänomen als „anhaltende Bedrohung“ für die Sicherheit von Kindern beschrieben.

Details
Vorfall Kinderpornografie
Ursache Besitz und Verbreitung kinderpornografischer Inhalte
Ort Mühldorf am Inn, Deutschland
Quellen