Neun wertvolle Wettkampf-Tauben aus Garten gestohlen – Drama um Küken!

Hirschau, Deutschland - Ein 74-jähriger Taubenzüchter aus Hirschau im Landkreis Amberg-Sulzbach weist auf ein ernstes Problem hin: Neun seiner Wettkampf-Tauben wurden aus seinem Garten gestohlen. Die Tiere, die er über Jahre liebevoll züchtete und regelmäßig bei Brieftauben-Ausstellungen präsentierte, sind nun verschwunden. Der Diebstahl hatte tragische Folgen, denn durch das plötzliche Aufscheuchen der Vögel starben zwei Taubenküken, die von ihrer Mutter vernachlässigt wurden. Bislang gibt es keine konkreten Hinweise auf den Täter, was die Situation für den Züchter zusätzlich belastet.

Diese Art von Vorfällen ist nicht auf Deutschland beschränkt. In Belgien, einem Zentrum der Taubenzucht, finden die Züchter ähnliche Probleme. Hier berichtet Pascal Bodengien, Vorsitzender des Belgischen Taubensportverbandes, dass es wöchentlich zu Diebstählen kommt. Die emotionalen Aspekte der Zucht sind für viele Züchter von großer Bedeutung, da die Tiere über viele Jahre hinweg gehegt und gepflegt werden. Ein besonders dramatisches Beispiel ist der Verlust von nahezu allen Spitzentieren eines Züchters im Jahr 2016, was ihm keinen Schadenersatz einbrachte.

Zunahme von Taubendiebstählen

Die Zunahme der Diebstähle in Belgien ist alarmierend. Bei einem kürzlichen Vorfall wurden Tauben im Wert von 100.000 Euro gestohlen. Diese Diebe könnten die Tiere in Ostblockländer bringen, wo es keine eindeutigen Spuren gibt. Laut den Züchtern müssen Sicherheitsmaßnahmen ergriffen werden, doch viele können sich die nötigen Investitionen nicht leisten und stehen vor der Entscheidung, ihren Traum aufzugeben. Der Taubenzüchterverband rät daher seinen Mitgliedern, vorsichtig zu sein und über ihr Hobby nicht mit Fremden zu sprechen, um nicht selbst Opfer zu werden.

In Deutschland zeigen sich unterdessen nicht nur Züchter, sondern auch Städte mit anderen Problemen im Zusammenhang mit Tauben. In der westhessischen Stadt Limburg an der Lahn beschlossen die Stadtverantwortlichen im November 2023, die Taubenpopulation auszurotten. Bei einer Volksabstimmung im Juni 2024 stimmten 53% der Wähler für diese drastische Maßnahme. Kritiker befürchten jedoch, dass solch eine Tötungsaktion die Bevölkerung der Tiere nicht nachhaltig reduzieren kann, da die verbleibenden Vögel sich schnell vermehren.

Alternative Lösungen zur Taubenpopulation

Als Alternative zur Tötung der Tauben werden in anderen Städten wie Augsburg kontrollierte Nistplätze eingerichtet. Hier kommen Taubenschläge zum Einsatz, die es ermöglichen, Eier gegen Attrappen auszutauschen. In Basel wurde das „Basler Modell“ eingeführt, das Fütterungsverbote mit einem Rückgang der Population um 50% zur Folge hatte. Auch im Vereinigten Königreich wird versucht, die Taubenpopulation durch den Einsatz von Raubvögeln zu reduzieren, was ebenfalls teils umstritten ist.

Der Umgang mit Tauben ist also ein vielschichtiges Thema, das sowohl Züchter als auch Stadtverwalter betrifft. Die emotionalen und finanziellen Aspekte der Taubenhaltung sollten nicht vergessen werden, während gleichzeitig nachhaltige Lösungen zur Reduzierung der Wildpopulationen erarbeitet werden müssen.

Für weitere Informationen zu den Herausforderungen der Taubenzüchter in Deutschland und Belgien oder zum Umgang mit Stadttauben, beachten Sie die Berichterstattung in den Artikeln von PNP, Lessentiel und Euronews.

Details
Vorfall Diebstahl, Tötung
Ort Hirschau, Deutschland
Verletzte 2
Schaden in € 100000
Quellen