Erdbeben der Stärke 5,2 erschüttert Konya – Menschen flüchten auf die Straße!

Konya, Türkei - Am 15. Mai 2025 ereignete sich ein Erdbeben der Stärke 5,2 in der zentraltürkischen Stadt Konya. Das Beben trat am Nachmittag auf und war auch in der Provinz Ankara spürbar. Infolge des Bebens verließen viele Menschen ihre Häuser und hielten sich auf der Straße auf. Zum jetzigen Zeitpunkt liegen keine Berichte über Schäden vor, doch Experten warnen weiterhin vor der seismischen Aktivität in der Region. Die Türkei liegt in einer seismisch aktiven Zone und ist regelmäßig von Erdbeben betroffen.
Heute wurden insgesamt 121 Erdbeben in der Türkei registriert, deren Stärke ab 0,5 reicht. Die Aktivitäten am 15. Mai zeigen mehrere bedeutende Erschütterungen. Besonders hervorzuheben ist die Registrierung eines Bebens, das 5,2 km und 17 km östlich von Kulu in Konya auftrat, sowie ein weiteres Beben, das 20 km südwestlich von İnegöl, Bursa, stattfand. Diese Erschütterungen sind Teil des jährlich durchschnittlichen Erdbebenaufkommens von etwa 28.000, wobei die stärksten Beben seit 1900 erfasst wurden.
Seismische Aktivität in der Türkei
Das jüngste Erdbeben in Konya steht im Kontext einer hohen seismischen Energie, die auf die Region wirkt. Schätzungen zufolge betrug die seismische Energie des Tages etwa 4 x 1012 Joule, was etwa 1,11 Gigawattstunden entspricht. Erdbeben mit einer Stärke von 7,0 oder höher sind in der Türkei relativ selten, doch sie geschehen: Seit 1900 wurden 35 solcher Ereignisse registriert. Das letzte große Beben ereignete sich am 6. Februar 2023 in Kahramanmaraş mit einer Stärke von 7,8.
Das Kahramanmaraş-Erdbeben aktivierte mehrere Verwerfungssegmente der Ostanatolischen Verwerfungszone und brachte erhebliche Zerstörungen mit sich, darunter rund 60.000 Todesopfer und 300.000 beschädigte oder zerstörte Gebäude. Der finanzielle Schaden wird auf etwa 120 Milliarden US-Dollar geschätzt. Wissenschaftler des GFZ haben in den letzten Jahren umfassende Analysen der seismischen Aktivitäten in der Region durchgeführt.
Forschungsansätze zur Erdbebenprognose
Neue Forschungen zeigen, dass seit 2014 Vorbotenprozesse in der Region festgestellt wurden. Es konnte ein achtmonatiger „Vorbereitungsprozess“ rund um das Epizentrum des Kahramanmaraş-Bebens identifiziert werden. Diese fanden in Form von erhöhten seismischen Aktivitäten in spezifischen Zeiträumen und Regionen statt. Zweierlei Cluster von Aktivitäten vor dem Hauptbeben legen nahe, dass in bestimmten Gebieten eine größere Wahrscheinlichkeit für starke Erdbeben bestehen könnte. Diese Erkenntnisse könnten langfristig helfen, zukünftige Beben besser vorherzusagen.
Das GFZ betreibt das GONAF-Observatorium zur Beobachtung der Erdbeben in der Türkei und entwickelt Methoden zur Umsetzung dieser Erkenntnisse für die Stadt Istanbul, wo etwa 20 Millionen Menschen leben. Experten warnen, dass dort ein großes Erdbeben überfällig ist. Die Finanzierung dieser Studien erfolgt durch den ERC Starting Grant QUAKEHUNTER und eine Vielzahl internationaler Kooperationen.
Die Erdbebenereignisse in der Türkei erinnern immer wieder daran, wie wichtig es ist, sich mit den Risiken und der notwendigen Vorsorge in seismisch aktiven Zonen auseinanderzusetzen.
Details | |
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Vorfall | Erdbeben |
Ort | Konya, Türkei |
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