Dreifacher Schlag gegen falsche Polizisten : Senioren im Visier!
Möckmühl, Deutschland - Die Heilbronner Polizei hat drei Männer festgenommen, die als „falsche Polizisten“ agierten und dabei insbesondere ältere Menschen betrogen haben. Diese Festnahme ist Teil einer umfassenden Ermittlung gegen eine mutmaßlich organisierte Tätergruppe, die in mehreren Bundesländern aktiv war, einschließlich Heilbronn, Ludwigsburg, dem Rhein-Neckar-Kreis und Ansbach (Bayern). Die Ermittler beziffern den Gesamtschaden, der durch diese Betrügereien entstanden ist, auf rund 70.000 Euro. Betroffene waren unter anderem eine Seniorin aus Möckmühl, die seit Juli 2024 in das Visier der Betrüger geriet und Gold sowie Bargeld im Wert eines mittleren fünfstelligen Betrags verlor, als sie gebeten wurde, ihre Wertgegenstände „in Sicherheit“ zu bringen. Laut SWR sind zwei der festgenommenen Männer 24 und 30 Jahre alt und türkische Staatsangehörige. Sie wurden am Tag der Festnahme dem Haftrichter in Heilbronn vorgeführt und in Justizvollzugsanstalten gebracht. Ein dritter Verdächtiger war bereits in Untersuchungshaft.
Die Festnahmen waren das Ergebnis monatelanger Ermittlungen, bei denen auch eine Auswertung sichergestellter Mobiltelefone durchgeführt wurde. Dies führte zu weiteren Aufdeckungen von Betrugsfällen und Straftaten. Im Januar 2025 wurden die Verfahren länderübergreifend zusammengeführt, was die Zusammenarbeit zwischen den zuständigen Behörden intensivierte. Schon im März 2025 kam es zu einem Zugriff durch eine Spezialeinheit in Stuttgart und Reichenbach an der Fils (Kreis Esslingen). Die Betrugsmasche, bei der sich die Täter oft als Polizeibeamte ausgaben, zeigt die skrupellose Vorgehensweise der Betrüger, die gezielt das Vertrauen ihrer oft hilfsbedürftigen Opfer ausnutzen.
Betrugsmaschen und internationale Verflechtungen
Die Fallgestaltung ist nicht neu. Trickbetrüger haben allein im Jahr 2022 in Deutschland Millionen Euro erbeutet, insbesondere durch Anrufe bei Seniorinnen und Senioren. Sie gaben sich nicht nur als Polizisten, sondern auch als Staatsanwälte oder Bankmitarbeiter aus. Wie Tagesschau berichtet, gilt Izmir in der Türkei inzwischen als ein Zentrum für Callcenter-Betrug, von dem täglich hunderte Anrufe nach Deutschland getätigt werden. Ein Betrüger, der anonym bleiben möchte und „Herr Jäger“ genannt wird, hat in nur fünf Stunden 25.000 Euro erbeutet.
Die kriminellen Strukturen sind vielschichtig organisiert. „Filterer“ utilizan Online-Telefonbücher zur Identifikation potenzieller Opfer und observieren deren Nachbarschaft. Gewähren sie die Identifikation, werden diese dann durch weitere Komplizen zur Übergabe von Geld oder Wertgegenständen an „Abholer“ angestiftet. Deutsche und türkische Ermittlungsbehörden arbeiten intensiv zusammen, um die Drahtzieher zu fassen. Im September 2022 wurden in der Türkei 67 Telefonbetrüger verurteilt, wobei die Hauptangeklagten mit langen Haftstrafen rechneten.
Internationale Ermittlungen und Erfolge
Ergänzend zu diesen Festnahmen haben türkische und deutsche Sicherheitsbehörden jüngst eine große Bande von Telefonbetrügern ausgehoben. Dabei wurden 30 Personen in Callcentern festgenommen, vor allem in der türkischen Provinz Mersin sowie in Izmir, Istanbul und anderen Städten. Diese Bande wird verdächtigt, Menschen in großen Städten wie München, Nürnberg und Stuttgart betrogen zu haben. Welt berichtet, dass die Staatsanwaltschaft München schätzt, dass der durch die Täter angerichtete Gesamtschaden bei über 120 Millionen Euro liegt. Die Festnahmen und das Sicherstellen von Vermögenswerten im Wert von fast 1,6 Millionen Euro in der Türkei sind ein wichtiger Schritt in der Bekämpfung dieser verbreiteten Betrugsmaschen.
Die komplexen Ermittlungen ziehen sich über mehrere Jahre, und auch wenn durch solche Maßnahmen einige Erfolge erzielt werden, bleibt der Schutz der älteren Bevölkerung vor derartigen Betrügereien eine ständige Herausforderung für die Behörden.
Details | |
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Vorfall | Betrug |
Ort | Möckmühl, Deutschland |
Festnahmen | 30 |
Schaden in € | 120000000 |
Quellen |