Klar-Reportage verschoben: NDR reagiert auf heftige Kritik!

NDR verschiebt die zweite Folge des Reportageformats „KLAR“ mit Julia Ruhs auf den 11. Juni 2025 – Kritik an erster Episode.
NDR verschiebt die zweite Folge des Reportageformats „KLAR“ mit Julia Ruhs auf den 11. Juni 2025 – Kritik an erster Episode. (Symbolbild/NAG)

Aschaffenburg, Deutschland - Die NDR-Sendung „KLAR“ mit Moderatorin Julia Ruhs sorgte für Aufregung, nachdem die Ausstrahlung der zweiten Folge überraschend verschoben wurde. Ursprünglich für den vergangenen Mittwochabend geplant, musste die Folge aufgrund von Presseanfragen, die nach der ersten Episode eingingen, verschoben werden. Diese Entscheidung fiel, als der Sender „Best-of extra 3 Verkehr“ statt der Folge „Migration – was falsch läuft“ ausstrahlte. Der NDR erklärte, dass der Aufwand für die Beantwortung der Anfragen mehr Zeit in Anspruch nahm als zunächst angenommen, was zur Verzögerung führte. Die zweite Folge soll nun am 11. Juni 2025 ausgestrahlt werden und Ruhs äußerte sich optimistisch über den kommenden Sendetermin, den sie in einem Post auf X bestätigte (tz.de berichtet).

Die erste Folge, die am Anfang April ausgestrahlt wurde, thematisierte die Herausforderungen der Migration und erntete erhebliche Kritik. Unter anderem bezeichnete der ZDF-Moderator Jan Böhmermann die Sendung als „rechtspopulistischen Quatsch“. Diese negative Resonanz führte dazu, dass fast 800 Menschen eine Petition starteten, die sich an Verantwortliche im öffentlich-rechtlichen Rundfunk richtete. In dieser Petition wird angeführt, dass die Sendung einen Generalverdacht gegenüber Migranten schüre und in einer Zeit, in der rechtsextreme Gewalt zunimmt, ein „fatales Signal“ sende (ndr.de berichtet).

Inhalt und Konzept von „Klar“

„KLAR“ ist ein neues Reportageformat, das sowohl vom NDR als auch vom BR produziert wird. Das Format umfasst zunächst drei Folgen, die kontroverse Themen aus der Mitte der Gesellschaft behandeln. In der ersten Episode begleitet ein Filmteam Michael Kyrath, dessen Tochter bei einem Messerangriff ums Leben kam. Der Täter war bereits zuvor auffällig und Michael Kyrath nutzt seine Präsenz in den Medien, um die Anliegen weiterer Betroffener zu vertreten. Julia Ruhs tritt als Moderatorin auf und verbindet die verschiedenen Themen, indem sie unter anderem in eine Kita in Aschaffenburg reist, die nach einem Gewaltvorfall geschlossen wurde (bpb.de gibt weiteren Kontext).

In Hamburg spricht die Moderatorin mit Unternehmern türkischer Herkunft, die ihre Bedenken bezüglich der aktuellen Migrationspolitik äußern und größere Kontrollen an den Grenzen sowie klare Maßnahmen gegen Regelverstöße fordern. Die zweite Folge wird voraussichtlich ähnliche Themen behandeln und zeigt, dass der NDR plant, auch weiterhin kontroverse Fragen zu diskutieren. Nach der Pilotphase soll das Konzept der Sendung evaluiert werden, um Anpassungen vorzunehmen und die Zuschauer bestmöglich zu erreichen.

Medien und Migration

Der Diskurs über Migration in den Medien ist nicht neu. Historisch betrachtet hatte Navina Sundaram, eine Pionierin im deutschen Fernsehen, einen wesentlichen Einfluss, als sie in den 1960er Jahren den ersten „Gastarbeiter“ im Öffentlich-Rechtlichen verkörperte. Ihre Arbeit war entscheidend für die Sichtbarkeit migrantischer Perspektiven im deutschen Mediensystem und stellt eine wichtige Referenz für aktuelle Debatten dar. Sundaram thematisierte Rassismus und Ausländerfeindlichkeit und forderte, migrantes Wissen sichtbar zu machen—a etwas, das auch in der aktuellen Diskussion über Formate wie „KLAR“ relevant ist (bpb.de bietet tiefere Einblicke).

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Ort Aschaffenburg, Deutschland
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