Krebsgeschwür im Allgäu: Landschaftspflegeverband kämpft um Zukunft!

Percha, Deutschland - Der Landschaftspflegeverband Oberallgäu–Kempten sieht sich mit einer drastischen Kürzung seiner Fördergelder konfrontiert. Statt der ursprünglich geplanten 850.000 Euro, die für das Jahresprogramm 2025 vorgesehen waren, erhält der Verband nur 250.000 Euro vom Bayerischen Umweltministerium. Dies bedeutet einen Rückgang von 600.000 Euro, der erhebliche Auswirkungen auf geplante Projekte hat.
Viele Vorhaben können daher nicht oder nur eingeschränkt umgesetzt werden, sodass im Jahr 2025 keine neuen Projekte realisiert werden. Dr. Sarina Thiel, Biologin beim Landschaftspflegeverband, beschreibt die aktuelle Situation als „Notprogramm“. Der Fokus verlagert sich auf die Pflege von bereits bearbeiteten Flächen, um Rückschritte in der Pflege zu vermeiden. Dies führt zu einer Reduzierung des Pflegeumfangs, wie etwa nur einer Schilfmahd anstelle von zwei, was sichtbare Folgen sowohl für Einheimische als auch für Touristen mit sich bringt.
Konsequenzen der Kürzungen
Die eingeschränkte Landschaftspflege hat weitreichende Konsequenzen. Radwege und Streuwiesen, die für die touristische Attraktivität der Region wichtig sind, erhalten weniger Pflege. Zudem können bedrohte Arten nicht ausreichend unterstützt werden. Rund 130 Landwirtschaftsbetriebe verlieren ein wichtiges Zusatzeinkommen durch die eingeschränkte Flächenpflege.
Geplante Projekte, die nun nicht weiterverfolgt werden können, beinhalten unter anderem die Pflege von Streuwiesen für den Blauschillernden Feuerfalter, die Renaturierung des Wasenmooses und die Lebensraumoptimierung für das Birkhuhn. Der Landschaftspflegeverband sucht nach alternativen Fördermöglichkeiten, darunter Interreg und Naturschutzfonds, jedoch sind diese oft ungeeignet für kurzfristige Anträge.
Ausblick auf die Zukunft
Obwohl das Bayerische Umweltministerium für 2025 eine höhere Gesamtausstattung von über 31 Millionen Euro für die Landschaftspflegeverbände plant, sind viele Mittel bereits für mehrjährige Projekte gebunden. Umweltminister Thorsten Glauber fordert zudem mehr Engagement von der Bundesregierung, da Kürzungen bei der GAK zu jährlichen Fehlbeträgen von rund sechs Millionen Euro in Bayern führen.
In einer anderen umweltbezogenen Initiative bemühte sich die Untere Naturschutzbehörde um die Bekämpfung des Indischen Springkrauts, einer invasiven Pflanze, die native Vegetation verdrängt. Für diese Maßnahmen wurden in den letzten Jahren Schulklassen mobilisiert, die aktiv an der Bekämpfung mitwirken. Seit der ersten Kartierung im Jahr 2011 hat sich der Springkrautbestand in der Gemeinde Berg deutlich verringert, dank erfolgreicher Zupfaktionen und einer regelmäßigen Bekämpfung.
Die Bekämpfung des Indischen Springkrauts ist unerlässlich, um die biologische Vielfalt in den betroffenen Gebieten zu erhalten. Maßnahmen zur naturnahen Gestaltung und Erhaltung gefährdeter Arten und Lebensräume sind im Kontext der globalen Biodiversitätskrise von zentraler Bedeutung und stehen im Einklang mit den Zielen der bayerischen Biodiversitätsstrategie und des europäischen Schutzsystems Natura 2000.
Insgesamt stehen sowohl der Landschaftspflegeverband als auch andere Naturschutzinitiativen vor großen Herausforderungen. Der anhaltende Dialog über die Notwendigkeit einer finanziellen Unterstützung für den Naturschutz bleibt dringend notwendig, um nachhaltige Lösungen zu finden und die wertvollen ökologischen Lebensräume zu sichern.
Für weitere Informationen zu den Herausforderungen und den Maßnahmen im Naturschutzbereich können die ausführlichen Berichte auf Merkur, lk-starnberg und stmuv nachgelesen werden.
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Ort | Percha, Deutschland |
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