Bayerns Kfz-Arbeiter starten Warnstreiks: Druck auf Arbeitgeber steigt!

Warnstreiks in Bayerns Kfz-Handwerk am 5. Mai 2025: Beschäftigte fordern 6,5 % Lohnerhöhung und bessere Arbeitsbedingungen.
Warnstreiks in Bayerns Kfz-Handwerk am 5. Mai 2025: Beschäftigte fordern 6,5 % Lohnerhöhung und bessere Arbeitsbedingungen. (Symbolbild/NAG)

Augsburg, Deutschland - Am Montag, den 5. Mai 2025, sind im bayerischen Kfz-Handwerk Warnstreiks ausgerufen worden, um den Druck auf die Arbeitgeber in der laufenden Tarifauseinandersetzung zu erhöhen. In den Städten Augsburg, München und Fürth haben die Mitarbeiter zeitweise die Arbeit niedergelegt, um auf ihre Forderungen aufmerksam zu machen. In Augsburg legten Mitarbeiter aus VW- und Mercedes-Werkstätten sowie von MAN und Daimler die Arbeit nieder, während in München eine geplante Demonstration und Kundgebung vor einer BMW-Niederlassung stattfand. In Fürth beendeten Angestellte mehrerer Mercedes-Betriebe ihre Schichten vorzeitig.

Die IG Metall hat die Arbeitgeber für ihre mangelnde Verhandlungsbereitschaft kritisiert, während die Arbeitgeber sich auf eine schlechte Konjunktur und hohe Kosten berufen, die ihrer Meinung nach wenig finanziellen Spielraum lassen. Insgesamt sind rund 120.000 Menschen im bayerischen Kfz-Gewerbe beschäftigt, und die Arbeitnehmer fordern eine Lohnerhöhung von 6,5 Prozent sowie 170 Euro mehr für Auszubildende.

Forderungen und Hintergründe

Die Tarifverhandlungen für das Kfz-Handwerk dauern bereits seit über einem Monat, und bisher haben die Arbeitgeber kein Angebot vorgelegt. Christian Schwaab, der Verhandlungsführer der IG Metall im Kfz-Handwerk Baden-Württemberg, äußerte, dass die Werkstätten voll sind und der Arbeitsdruck steigt. Vor den Verhandlungen haben etwa 1.000 Beschäftigte in Leinfelden-Echterdingen demonstriert. Die Forderungen umfassen nicht nur eine Lohnerhöhung, sondern auch eine Entlastungskomponente, um den gestiegenen Anforderungen gerecht zu werden.

Markus Wente, der Verhandlungsführer der IG Metall Niedersachsen, berichtete von einem starken Signal seitens der Beschäftigten. Bojidar Beremski, der Verhandlungsführer der IG Metall Bayern, machte darauf aufmerksam, dass trotz guter Geschäfte im Kfz-Handwerk die Mitarbeiter unter einer hohen Arbeitsbelastung leiden. Die IG Metall fordert bessere Löhne und Arbeitsbedingungen, um dem wachsenden Fachkräftemangel entgegenzuwirken.

Wirtschaftliche Situation und Umfragen

Trotz der Herausforderungen, die die Branche vor allem durch die Elektromobilität hat, bewertet eine Mehrheit der Beschäftigten ihre wirtschaftliche Lage in den Betrieben positiv. Über 70 Prozent der 12.000 befragten Arbeitnehmer schätzen die Situation als gut oder sehr gut ein. Dennoch berichten 54 Prozent, dass vermehrt Mitarbeiter die Betriebe wegen mangelnder Wertschätzung und hohem Arbeitsdruck verlassen.

Die IG Metall hat ihre Tarifforderungen Ende Februar beschlossen, und der aktuelle Tarifvertrag läuft bis zum 31. März 2025. Ab diesem Zeitpunkt endet die Friedenspflicht und Warnstreiks sind möglich. Die erste Verhandlungsrunde fand am 18. März statt, wobei die regionalen Verhandlungen von den Bezirksteams der IG Metall geführt werden. Die Verhandlungen und der Widerstand der Beschäftigten im Kfz-Handwerk sind somit nicht nur ein Ausdruck des unmittelbaren Unmuts, sondern auch ein Zeichen für die Wichtigkeit von Tarifverträgen zur Bindung und Gewinnung von Fachkräften in dieser wichtigen Branche.

Für das Kfz-Handwerk, in dem insgesamt 430.000 Beschäftigte tätig sind – davon 91.000 unter einem Tarifvertrag der IG Metall – sind die kommenden Wochen entscheidend für die Entwicklung der Arbeitsbedingungen und Löhne. Die IG Metall erwartet Lösungen von den Arbeitgebern, um den verschiedenen Belastungen der Beschäftigten Rechnung zu tragen.

pn.de berichtet, dass …
igmetall.de gibt Auskunft über die Tarifforderungen …
igmetall.de informiert über die wirtschaftliche Lage …

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Ort Augsburg, Deutschland
Quellen