Neuer Zeltplatz im Kloster: Naturpädagogik für Kinder und Jugendliche!

Neuer Zeltplatz im Kloster: Naturpädagogik für Kinder und Jugendliche!
Im Obstgarten des Klosters Benediktbeuern entsteht ein neuer Rückzugsort für Kinder- und Jugendgruppen, der nach einem Hagelsturm im Jahr 2023 ins Leben gerufen wurde. Der neu eingerichtete Zeltplatz ist ein Projekt des Zentrums für Umwelt und Kultur (ZUK) und soll als Unterkunfts-Ersatz für Schulklassen dienen, die an den vielfältigen Bildungsangeboten des ZUK teilnehmen. Hier können bis zu 35 Kinder und ihre Betreuungspersonen in einem naturnahen Umfeld übernachten, wo die Naturerfahrung direkt in den Bildungsprozess integriert wird. Die Bedeutung einer solchen Verbindung von Bildung und Naturschutz wird auch vom ZUK-Leiter Benedikt Hartmann hervorgehoben, der anmerkt, dass diese Initiative nicht nur ökologische Werte, sondern auch soziale Kompetenzen fördert. Die Einrichtung des Zeltplatzes wird mit rund 198.000 Euro von verschiedenen Institutionen unterstützt, darunter die DBU und Bayerisches Staatsministerium für Umwelt.
Auf dem neuen Zeltplatz stehen den Gruppen vier Gruppenzelte aus hochwertiger Baumwolle zur Verfügung, die jeweils Platz für 6 bis 10 Kinder bieten. Zusätzlich sind zwei mongolische Jurten für die Betreuungspersonen und eine große Jurte, die mehr als 30 Personen beheimaten kann, vorhanden. Diese sind von der Firma „jurte.de – Leichter Leben“ erstellt worden. Um den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu gestalten, sind alle nötigen Annehmlichkeiten wie eine Lagerfeuerstelle, Holzbänke, ein Holztrog-Brunnen, mobile Trockentoiletten sowie Duschen vorhanden.
Ein Programm für die Natur
Der Zeltplatz ist außerdem Teil des neuen Bildungsprogramms „Von Schafen, Blumen und Sternen“, das sich intensiv mit der tiergestützten Pädagogik auseinandersetzt. Zehn alpine Steinschafe wirken als lebendige Lernpartner und unterstützen den Lernprozess vor Ort. Die Leiterin der Bildungsarbeit im ZUK, Doris Linke, unterstreicht die Bedeutung dieser Tiere für die Förderung von Freude an Bewegung, Verantwortungsbewusstsein und das Selbstwertgefühl der Kinder. Laut Niklas Gregull, dem stellvertretenden Leiter des Aktionszentrums, sollen durch die Erfahrungen in der Natur auch soziale Lernmöglichkeiten und demokratische Werte gestärkt werden.
Die Initiative liegt im Trend, denn immer mehr Projekte des ZUK verbinden Naturerlebnisse mit nachhaltiger Bildung, die Kinder ab 5 Jahren bis junge Erwachsene anspricht. Jährliche Höhepunkte wie das Zukunftscamp, Schaf-Tag oder Fachtagungen werden ebenfalls angeboten und fördern ein ganzheitliches Verständnis von nachhaltigem Wirtschaften und biologischer Vielfalt.
Rückkehr zur Natur
In einer Zeit, in der viele Kinder den Großteil ihrer Zeit drinnen verbringen und die Natur oft nur aus dem Fenster wahrnehmen, ist es wichtiger denn je, naturnahe Erlebnisse zu schaffen. Studien zeigen, dass immer weniger Kinder zu Fuß zur Kita oder Schule gehen und der Urbanisierung entgegenwirken, indem sie weniger Abenteuer in der freien Natur erleben. Das Bewusstsein für die eigene Umwelt und die Freiheit, die die Natur bietet, sind für die gesunde Entwicklung unerlässlich. Die neuesten Initiativen setzen genau hier an, um Kindern eine kindgerechte, natürliche Umgebung zurückzugeben, in der sie selbstbewusst und selbstständig erlernen, die Welt zu erkunden und zu erfahren.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das neue Projekt im Kloster Benediktbeuern nicht nur als räumlicher Rückzugsort dient, sondern auch eine Einladung an Kinder und Jugendliche darstellt, sich wieder mit der Natur zu verbinden und eine tiefe Wertschätzung für die Umwelt zu entwickeln. Die Unterstützung von Förderern zeigt, dass auch auf struktureller Ebene ein starkes Interesse an nachhaltigen Bildungsansätzen besteht.