Bayern unter Druck: Radfahrer missachten Verkehrsregeln - Gefahr für alle!

Radfahrer in Bayern missachten häufig Verkehrsregeln, was zu Gefahren führt. Ein Aktionsmonat soll das Bewusstsein schärfen.
Radfahrer in Bayern missachten häufig Verkehrsregeln, was zu Gefahren führt. Ein Aktionsmonat soll das Bewusstsein schärfen. (Symbolbild/NAG)

Bayern, Deutschland - Radfahren erfreut sich in Bayern größerer Beliebtheit, doch die Einhaltung der Verkehrsregeln lässt zu wünschen übrig. In der ersten Maihälfte 2025 stellten die bayerischen Behörden alarmierende 4.144 Verstöße von Radfahrern fest, darunter Geisterradeln und unerlaubte Fahrten auf Gehwegen. Diese Zahlen stammen aus einer Zwischenbilanz des Innenministeriums im Rahmen des Aktionsmonats Radverkehr, der noch bis Ende Mai dauert. Auch Autofahrer und Lastwagenfahrer zeigten wenig Respekt vor den Verkehrsregeln, über 668 Verstöße wurden ebenfalls geahndet, darunter das Parken auf Geh- und Radwegen, wie die PNP berichtet.

Bayerns Innenstaatssekretär Sandro Kirchner (CSU) fordert mehr Rücksichtnahme im Straßenverkehr, um Unfälle zu vermeiden. Das Ziel des Aktionsmonats ist es, auf eine sichere Nutzung des Radverkehrs aufmerksam zu machen. Die Polizei ist sowohl mit uniformierten als auch mit zivilen Fahrradstreifen unterwegs, um gezielte Kontrollen durchzuführen und Radfahrer sowie Autofahrer über geltende Regeln zu informieren.

Steigende Unfallzahlen

Ein besorgniserregender Aspekt des Radverkehrs in Bayern ist die steigende Zahl der Verkehrstoten. Im Jahr 2025 wurden bereits 94 Radfahrer getötet, was die hohen Zahlen von 2024 (85 Tote) übersteigt. Knapp die Hälfte der Verstorbenen war mit Pedelecs unterwegs. Dies verdeutlicht nicht nur die Dringlichkeit von Sicherheitsmaßnahmen, sondern auch die Notwendigkeit einer Verkehrswende, die Sicherheit und steigenden Radverkehr im Fokus hat.

Das Fahrrad als Verkehrsmittel ist besonders für kurze und mittlere Strecken von großer Bedeutung. Laut radverkehr.bayern.de ist das Fahrrad oft das schnellste, kostengünstigste und effektivste Verkehrsmittel und bietet eine klimafreundliche Alternative zum motorisierten Individualverkehr. Die bayerische Verkehrs­politik setzt deshalb auf eine Intensivierung des Alltagsradverkehrs, um die Lebensqualität in Städten und auf dem Land zu steigern.

Förderung des Radverkehrs

Die Förderung des Radverkehrs ist nicht nur Teil der bayerischen Verkehrsstrategie, sondern spielt auch eine zentrale Rolle bei der bundesweiten Verkehrs­wende. Mehr als 40 % der Autofahrten in deutschen Großstädten sind kürzer als fünf Kilometer, was zeigt, dass viele dieser Fahrten problemlos auf das Fahrrad verlagert werden könnten. Das Umweltbundesamt hebt hervor, dass eine Verlagerung vom PKW-Verkehr auf den Umweltverbund, bestehend aus Fußgänger- und Radverkehr sowie öffentlichem Nahverkehr, angestrebt werden sollte.

Mit weniger als 11 % Radverkehrsanteil in Bayern gilt es, die Ziele des bayerischen Radgesetzes und der „Radoffensive Klimaland Bayern“ zu erreichen. Über 75 % der zurückgelegten Wege liegen innerhalb von zehn Kilometern, was einer bedeutenden Gelegenheit für den Radverkehr entspricht. Auch die gesundheitlichen Vorteile des Radfahrens sind nicht zu vernachlässigen, denn regelmäßiges Radfahren kann die Lebenserwartung um bis zu 14 Monate steigern.

Um den Radverkehrsanteil zu steigern, sind gezielte Maßnahmen erforderlich, wie ein durchgängiges Radnetz, moderne Fahrradabstellanlagen und umfassende Service-Angebote. Dies wird nicht nur dazu beitragen, den Radverkehr sicherer zu machen, sondern auch die Attraktivität des Fahrrads als umweltfreundliches Verkehrsmittel zu erhöhen.

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Ort Bayern, Deutschland
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