Einzigartige Klänge: Simone Young begeistert in der Isarphilharmonie

Isarphilharmonie, München, Deutschland - Am 15. und 16. Mai 2025 brachte die australische Dirigentin Simone Young das BR-Symphonieorchester in der Isarphilharmonie zusammen, um ein außergewöhnliches musikalisches Erlebnis zu präsentieren. Das Programm fokussierte sich auf Werke der Zweiten Wiener Schule und beinhaltete Kompositionen von Anton Webern, Alban Berg und Alexander Zemlinsky. Dieses Konzert stand im Zeichen einer klanglichen Erkundung außergewöhnlicher Instrumente wie Mandoline, Gitarre, Harmonium und Röhrenglocken.
Das Hauptwerk des Abends, Zemlinskys „Lyrische Symphonie“, wird als ein bedeutendes Stück der modernen Musik angesehen und ist eine Symphonie in sieben Orchesterliedern, die vom indischen Dichter Rabindranath Tagore inspiriert sind. Diese Aufführung stellte die erste seit 1949 für das BRSO dar und verdeutlicht den anhaltenden Einfluss von Zemlinsky in der heutigen Musikwelt.
Die Herausforderungen der Zweiten Wiener Schule
Die Musikerlegung war nicht einfach, denn die Stücke von Berg und Webern sind bekannt für ihre Komplexität. In einem Interview erklärte Young, dass die Kombination der unterschiedlichen Stile und Ausdrucksformen eine Herausforderung darstellt. Insbesondere die „Drei Orchesterstücke op. 6“ von Berg gelten als äußerst anspruchsvolle Partitur. Berg selbst betrachtet sie als seine komplizierteste Arbeit bis hin zu „Lulu“, einem weiteren seiner Meisterwerke, welches die Spuren von Schönbergs Einfluss zeigt.
Webern hingegen bringt mit seinen „Fünf Orchesterstücken op. 10“ eine Sammlung von Miniaturen auf die Bühne, die in insgesamt fünf Minuten dargeboten werden. Diese Werke sind bedeutend für die Entwicklung der Neuen Musik, die von der Wiener Schule maßgeblich geprägt wurde. Arnold Schönberg, dessen Einfluss auf all diese Komponisten stark ist, wird als zentraler Bezugspunkt der musikalischen Erkundung betrachtet. Die Wiener Schule, die sich um Schönberg formierte, gilt als Vorreiter in der Entwicklung der freien Atonalität und der Zwölftontechnik in der Musikgeschichte.
Anerkennung für außergewöhnliche Leistungen
Simone Young dirigierte Weberns Stücke mit bloßen Händen und verwendete für Bergs komplexere Kompositionen einen Dirigierstab. Diese kreative Herangehensweise an die Musik wurde begeistert aufgenommen, was durch anhaltenden Applaus nach der Aufführung belegt wurde. Der Bariton Michael Volle und die Sopranistin Maria Bengtsson setzten mit ihren Darbietungen einen beeindruckenden musikalischen Akzent. Sie verkörperten die emotionalen Tiefen der Musik, die zum Teil schwer zu deuten ist.
Trotz der raritätenhaften Auswahl im Programm, was erwartungsgemäß zu leeren Stühlen im Auditorium führte, ließ die Wiederholung des Konzerts am Freitagabend noch Karten verfügbar. Young, die im letzten Jahr als erste Frau den kompletten „Ring“ in Bayreuth dirigierte, bleibt eine herausragende Figur in der klassischen Musik und wird als Spezialistin für die Spätromantik geschätzt.
Die Kombination der unterschiedlichen musikalischen Ansätze, sowie die Verbindung zur Wiener Schule durch die Werke der vorgestellten Komponisten, zeigen die Fortdauer der Relevanz dieser Musik im modernen Kontext. Simone Youngs Engagement und ihre umfassende Erfahrung mit den komplexen Klängen der Zweiten Wiener Schule verstärken diese musikalische Reise.
Details | |
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Vorfall | Sonstiges |
Ort | Isarphilharmonie, München, Deutschland |
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