Extremsportler im Wettkampf am Everest: Wer erklimmt den Gipfel zuerst?
Mount Everest, Nepal - Die aktuelle Saison am Mount Everest ist eröffnet und bringt mit ihr ein spannendes Duell zwischen zwei Extremsportlern. Tyler Andrews und Karl Egloff kämpfen darum, ohne den Einsatz von künstlichem Sauerstoff so schnell wie möglich den Gipfel zu erreichen und zurückzukehren. Während Egloff, der mit 44 Jahren als erfahrener Bergführer gilt, bereits Rekorde an mehreren der höchsten Gipfel der Welt aufgestellt hat, bringt der 35-jährige Andrews eine beeindruckende Marathon-Bestzeit von 2:15:52 Stunden mit in den Wettkampf. Zuletzt wechselte er 2019 von Marathonläufen zu Ultramarathons und Berglaufen. Maximalen Druck erleben beide Athleten, während sie sich Dopingtests unterziehen, um ihre sportliche Integrität sicherzustellen. Netflix wird das spannende Rennen für eine Dokumentation festhalten, was die mediale Aufmerksamkeit zusätzlich erhöht.
Andrews hatte jedoch bereits auf einer Höhe von 7200 Metern Schwierigkeiten mit seinen Schuhen und musste seinen Rekordversuch auf 7650 Metern abbrechen. Dies könnte ihn im Wettkampf gegen Egloff, der einen gemeinsamen Start abgelehnt hat, um Risiken zu minimieren, benachteiligen. Kritiker des Wettbewerbs heben die potenziellen Gefahren des Massentourismus am Everest hervor, insbesondere nach den dramatischen Ereignissen von 2019, als Überfüllung zu Staus führte und es mehrere Todesfälle gab. In dieser Saison hat Nepal 456 Aufstiegsgenehmigungen erteilt, einschließlich der von Andrews und Egloff.
Die Herausforderungen des Massentourismus
Die Besteigungen des Mount Everest haben in den letzten Jahrzehnten stark zugenommen und werden von kommerziellen Expeditionsanbietern in Nepal vorangetrieben. Seit den ersten kommerziellen Expeditionen, die 1992 mit Adventure Consultants begannen, ist der Berg für viele Laien symbolisch für das Abenteuer geworden. Der Extrembergsteiger David Göttler erklärt, dass viele in den Fokus nur kommerzielle Besteigungen setzen, während auch Alpinprojekte ohne Fremdhilfe vorstellbar sind. So hat Denis Urubko 2023 seinen 27. Achttausender ohne Hilfsmittel bestiegen.
In der vergangenen Saison 2023 bestanden 240 ausländische Alpinisten und 399 einheimische Guides das Abenteuer, wobei das Betreuungsverhältnis von 1:1,7 zeigt, wie viele Sherpas mittlerweile den Gipfel erreichten. Diese Zahl hat die der Alpinisten übertroffen, was nicht nur bemerkenswert ist, sondern auch den Wandel der Sherpa-Kultur aufzeigt. Über die Jahre haben sich viele Sherpas zu Unternehmern entwickelt und leiten mittlerweile bedeutende Expeditionsanbieter. Kami Rita Sherpa hat beispielsweise eine beeindruckende Anzahl von 26 Besteigungen des Everest erreicht, was seine Este als einen der besten Sherpas untermauert. Dennoch bleiben die Herausforderungen, wie die Müllsituation am Everest, nach wie vor ein ernstes Problem für die Region.
Zukünftige Entwicklungen im Bergsteigen
Technologische Fortschritte, wie Satellitentelefone und Wetterstationen, haben die Art und Weise, wie Expeditionen organisiert werden, erheblich verändert. Trotzdem bleibt die Sicherheit auf dem Everest ein zentrales Thema. Die tragischen Unfälle in der Saison 2022 haben Diskussionen über die Definition von Gipfelbesteigungen und die Toleranzzone für Achttausender angestoßen. Ralf Dujmovits, ein Pionier des Expeditionsgeschäfts und der erste Deutsche, der alle 14 Achttausender bestiegen hat, plant weitere Projekte und setzt sich dafür ein, die Sicherheit und die Bedingungen für Bergsteiger zu verbessern. Das Bergsteigen befindet sich im Wandel und es bleibt abzuwarten, wie die kommenden Saisons sich entwickeln werden.
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Ort | Mount Everest, Nepal |
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