Moorbad-Park in Dachau: Eine grüne Oase voller seltener Pflanzen!

Moorbad-Park, Dachau, Deutschland - Der Moorbad-Park in Dachau ist ein beliebter Rückzugsort in der Stadt und bietet seinen Besuchern eine grüne Oase. Gelegen direkt an der Münchner Straße, hinter der Stadtbibliothek und dem Studentenwohnheim am Max-Mannheimer-Platz, zieht der Park sowohl Einheimische als auch Touristen an. Früher war diese Stätte bekannt für ihre Heilbäder, die vor mehr als 70 Jahren geschlossen wurden. Heute ist der Park ein Ort der Erholung, der mit vielen exotischen Pflanzenarten aufwartet, darunter der Trompetenbaum (Catalpa speciosa), der zum 30. Jubiläum von EuroArt gepflanzt wurde.

EuroArt ist eine Vereinigung europäischer Künstlerorte, zu denen auch Dachau zählt. Nach der Schließung der Heilbäder erlebte das Gelände eine lange Phase als Ausbildungsort für die Deutsche Post, bevor die Stadt Dachau das Areal 2009 erwarb, um es in einen Erholungspark umzuwandeln. Heute wachsen im Moorbad-Park zehn unterschiedliche Magnolien-Arten und viele Frühblüher, wie Zierkirschen. Ein weiteres Highlight ist der Fenchelholzbaum, dessen gelbgrüne Blüten bald erscheinen werden. Die Blätter dieses Baumes wurden von amerikanischen Ureinwohnern zum Teekochen verwendet, obwohl heute vom Konsum abgeraten wird.

Vielfalt im Park und Herausforderungen für das Stadtgrün

Stefan Tischer, Leiter der städtischen Abteilung für Stadtgrün und Umwelt, kümmert sich um die Pflege der öffentlichen Grünflächen in Dachau. Er betont die Herausforderung, einen Raum zu schaffen, der sowohl den Anforderungen der Natur als auch den Bedürfnissen der Menschen gerecht wird. Bei der Auswahl der Pflanzen legt er besonderen Wert darauf, dass sie keine Früchte tragen, die Wespen anlocken könnten. Der Moorbad-Park stellt eine Ausnahme dar, in der zahlreiche exotische Arten harmonisch integriert sind. Kinder schätzen die Möglichkeit zum Klettern, insbesondere am Strauch „Sieben Söhne des Himmels“, der bis in den Oktober blüht und zudem Nahrung für Insekten bietet.

Tischer äußerte den Wunsch nach einem „Pocket-Park“ in der Innenstadt von Dachau, doch derzeit gibt es keine konkreten Pläne für eine solche Initiative. Möglich ist, dass künstlerische Projekte und Veranstaltungen im Park die Verbindung zu EuroArt weiter stärken und das kulturelle Erbe der Region lebendig halten.

Künstlergemeinschaften und künstlerisches Erbe

Die Bedeutung von Dachau als Künstlerkolonie hat tiefe Wurzeln, die bis zum frühen 20. Jahrhundert zurückreichen. Zu dieser Zeit waren viele Künstler auf der Suche nach Inspiration in der Natur und verließen ihre städtischen Ateliers, um sich in der malerischen Umgebung niederzulassen. Die Moorlandschaft und die Bergkulisse zogen bedeutende Künstler wie Gabriele Münter, Wassily Kandinsky, Franz Marc und August Macke an, die zur Entstehung des „Blauen Reiters“ beitrugen.

Heute trägt der Verein EuroArt zur Pflege und Weiterentwicklung des künstlerischen Erbes in Europa bei und fördert den Austausch zwischen den 96 Mitgliedern aus 46 europäischen Künstlerkolonien. Dachau ist seit 2003 Teil dieser lebendigen Gemeinschaft, die die Werte und Traditionen der Kunst weiterhin hochhält, während die Murnauer Kunstszene mit Kunstspaziergängen und Ausstellungen den Reichtum des kulturellen Erbes betont. Weitere Informationen über EuroArt und die Künstlerkolonien sind auf der offiziellen Website euroart.eu erhältlich.