Delegation aus Dingolfing-Landau erkundet EU-Außengrenzen in Polen

Delegation aus Dingolfing-Landau besucht Polen, um über EU-Außengrenzen, Partnerschaft und kulturellen Austausch zu informieren.
Delegation aus Dingolfing-Landau besucht Polen, um über EU-Außengrenzen, Partnerschaft und kulturellen Austausch zu informieren. (Symbolbild/NAGW)

Delegation aus Dingolfing-Landau erkundet EU-Außengrenzen in Polen

Lomza, Polen - Von Seiten des Landkreises Dingolfing-Landau gab es zuletzt einen bemerkenswerten Besuch in Polens Partnerlandkreis Lomza. Unter der Leitung von Landrat Werner Bumeder erkundete eine Delegation die vielfältigen Aspekte der EU-Grenzschutzpolitik. Dabei stand sowohl der kulturelle Austausch als auch politische Gespräche im Vordergrund. PNP berichtet, dass der Besuch an der über 400 Kilometer langen Grenze zwischen Polen und Weißrussland von zentraler Bedeutung ist, um die EU-Außengrenzen zu schützen.

Ein Höhepunkt des Besuchs war der Empfang, bei dem Kardinal Gerhard Ludwig Müller anwesend war. Neben politischen Gesprächen besuchte die Delegation am ersten Tag das Museum „Polin“ in Warschau, gefolgt von einem Gedenken am Denkmal der „Helden des Ghettos“. Weiter ging es nach Bialystok, wo ein offizielles Treffen mit dem Marschall der Woiwodschaft Podlaskie auf der Agenda stand, um europäischer Zusammenhalt zu besprechen.

Europäische Grenzschutzpolitik im Fokus

Die EU hat ihre Grenzschutzpolitik seit 2015 stark angepasst, um mit den Herausforderungen durch Flüchtlinge und irreguläre Migration umzugehen. Laut Informationen des Europäischen Parlaments hat dieser Wandel auch neue Maßnahmen zum Schutz der Außengrenzen zur Folge gehabt, sodass die Sicherheit an den Grenzen weiterhin gewahrt bleibt.

Ein entscheidendes Ziel dieser Politik ist die Schaffung eines einheitlichen Raums ohne Kontrollen an den Binnengrenzen, was durch das Schengener Übereinkommen von 1985 angestoßen wurde. Innerhalb des Schengen-Raums, der derzeit 27 europäische Länder umfasst, müssen Mitgliedstaaten sicherstellen, dass Personen, die die Außengrenzen überschreiten, mit Datenbanken wie dem Schengener Informationssystem (SIS) abgeglichen werden.

Die Realität an der Grenzfront

Ein Besuch der polnischen Grenzschutzbehörde in Krynki verdeutlichte die Herausforderungen vor Ort. Hier wird täglich ein harter Einsatz von tausenden Grenzschützern geleistet, um den Grenzzaun zu Weißrussland, der mittlerweile als Symbol und Schutzwall fungiert, zu sichern. Besorgniserregend ist die Zunahme von Grenzzäunen in vielen Mitgliedstaaten der EU seit 2015, auch innerhalb des Schengen-Raums, wie die Bundeszentrale für politische Bildung hervorhebt.

Der Besuch des Wisent-Schaugeheges im Arboretum Kopna Góra unterstrich zusätzlich das Engagement der Delegation für Themen wie Artenschutz und ökologische Nachhaltigkeit. Doch trotz dieser positiven Erlebnisse blieben die ökonomischen Herausforderungen nicht unbemerkt. Am Dienstag standen wirtschaftliche und kulturelle Themen im Mittelpunkt, mit einem Besuch der Molkerei „Piatnica“, die in der Region bekannt ist.

Eine Stadtführung durch Lomza, inklusive einer Gondelfahrt auf dem Narew, gliederte sich harmonisch in das Besuchsprogramm ein. Am letzten Tag in Sniadowo stand der Besuch einer kommunalen Baustelle für sozialen Wohnungsbau auf dem Plan. Diese Aspekte zeigen, wie wichtig die Partnerschaft zwischen dem Landkreis Dingolfing-Landau und dem Landkreis Lomza, die seit über 25 Jahren besteht, ist.

Landrat Werner Bumeder betonte die Bedeutung persönlicher Kontakte in geopolitisch angespannten Zeiten. Der Kulturaustausch und die Kooperation zwischen den Landkreisen erscheinen als unerlässliche Bausteine, um in einer unsicheren Welt zusammenzuwachsen.

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OrtLomza, Polen
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