Fahrradfahrerin ohne Helm bei Unfall auf Rügen schwer verletzt!

Göhrener Dreieck, 18586 Göhren, Deutschland - Am Sonntag, den 20. April, ereignete sich ein schwerer Verkehrsunfall am Göhrener Dreieck auf Rügen. Eine 65-jährige Urlauberin aus Sachsen-Anhalt stürzte mit ihrem Pedelec, als sie versuchte, die Straße zu überqueren. Durch starkes Bremsen fiel die Frau über den Lenker und prallte gegen einen BMW. Bei dem Unfall zog sie sich schwere Kopfverletzungen zu und wurde umgehend ins Krankenhaus gebracht. Zeugenaussagen zufolge trug die Fahrradfahrerin keinen Helm, was in dieser Situation als besonders bedenklich hervorsticht, da Helmträger deutlich geringere Risiken bei Unfällen aufweisen.
Die Polizei appelliert eindringlich an alle Zweiradfahrer, beim Radfahren einen Helm zu tragen. In diesem Zusammenhang plant das Polizeipräsidium Neubrandenburg eine Kampagne, um in den Sommermonaten das Bewusstsein für die Helmtragepflicht zu schärfen. Mario Ulrich, Revierleiter in Sassnitz, betont die bedeutende Rolle des Helmtragens zur Minimierung von Kopfverletzungen bei Verkehrsunfällen.
Rolle des Fahrradhelms im Verkehr
Die Bedeutung des Fahrradhelms wird durch wissenschaftliche Studien untermauert. Laut einer Analyse von HFC Human-Factors-Consult GmbH kann das Tragen von Helmen 20 bis 80 Prozent der Kopfverletzungen bei Radfahrenden verhindern. Dies ist besonders relevant, da über 65-Jährige mehr als die Hälfte der getöteten Radfahrenden ausmachen und 72 Prozent der tödlichen Unfälle Pedelec-Nutzer betreffen. In Deutschland lag die Helmquote im Jahr 2021 bei knapp 32 Prozent der Radfahrenden, was einen Anstieg um 5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr darstellt.
Besonders besorgniserregend ist, dass bei einer Umfrage von TNS Emnid 66 Prozent der Radfahrenden angaben, keinen Helm zu tragen. Unter den Jugendlichen im Alter von 11 bis 16 Jahren betrug die Helmtragequote nur 38 Prozent, was einen Rückgang von 16 Prozent bedeutet. In der Altersgruppe der 31- bis 40-Jährigen hingegen stieg die Quote von 15 auf 30 Prozent.
Herausforderungen der Helmtragequote
Die Ursachen für die niedrige Helmtragequote sind vielfältig. Einige Radfahrende geben an, dass sie keinen Helm tragen wollen, da dies ihre Frisur beeinträchtigen könnte. Dennoch versichern 82 Prozent der Umfrageteilnehmer, dass das Tragen eines Helms ihre Fahrweise nicht beeinflusse. Die Diskussion über Helmtragepflicht geht auch mit der sogenannten Risikokompensationshypothese einher, die besagt, dass Helmträger sich oft riskanter verhalten. Studien zeigen jedoch, dass diese Hypothese nicht mehrheitlich unterstützt wird.
Umso wichtiger ist es, dass die Sichtbarkeit der gefährlichen Situation von Radfahrenden im Straßenverkehr, insbesondere bei Alleinunfällen, erhöht wird. Statistiken belegen, dass 30 Prozent der getöteten Radfahrenden in solchen Unfällen waren. Dr. Barbara Schmidt, eine Expertin in diesem Bereich, erklärt, dass Helme objektiv das Risiko schwerer Verletzungen im Straßenverkehr reduzieren. Dies gilt besonders für ältere Radfahrende und E-Bike-Nutzer.
Angesichts der hohen Unfallzahlen in deutschen Städten müssen Maßnahmen zur Förderung des Radverkehrs und zur Verhinderung von Unfällen verstärkt werden. Dazu zählt auch die notwendige Förderung des Helmtragens im Alltag. Die kürzlich geschehenen Tragödien, wie der Unfall auf Rügen, verdeutlichen einmal mehr die Dringlichkeit solcher Maßnahmen. Weitere Informationen über die Schutzwirkung von Fahrradhelmen finden sich auf ich-trag-helm.de.
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Ort | Göhrener Dreieck, 18586 Göhren, Deutschland |
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