Tödlicher Krankenhausangriff im Südsudan: UN warnt vor Bürgerkriegsgefahr!

Old Fangak, Südsudan - Am 3. Mai 2025 wurde die Lage im Südsudan erneut dramatisch verschärft, nachdem bei einem Angriff auf ein Krankenhaus in der Stadt Old Fangak mindestens sieben Menschen getötet und 20 weitere verletzt wurden. Ärzte ohne Grenzen (MSF) berichteten, dass der Übergriff das letzte funktionierende Krankenhaus und die Apotheke vor Ort zerstörte. Der Grund für den Angriff bleibt unklar, da ein Sprecher des südsudanesischen Militärs nicht erreichbar war.

Die Gewalt im Land nimmt zu, während Spannungen zwischen den Kräften von Präsident Salva Kiir und den Truppen von Vizepräsident Riek Machar zunehmen. Old Fangak liegt in Fangak County, einem ethnisch Nuer geprägten Gebiet, das historisch mit der Opposition unter Machar verbunden ist, der derzeit unter Hausarrest steht. MSF forderte in einem Post auf X zur sofortigen Beendigung des Bombardements und zum Schutz von Zivilisten sowie der Gesundheitsversorgung auf. Diese Angriffe stellen eine klare Verletzung des Völkerrechts dar, so die Organisation.

Wachsende humanitäre Krise

Die UN hat in den letzten Wochen mehrfach gewarnt, dass der Südsudan am Rande eines neuen Bürgerkriegs steht und dass die Gewalt zwischen rivalisierenden Fraktionen eskaliert. Der Bürgerkrieg, der bereits seit 2013 wütet, hat viele Menschen zur Flucht gezwungen und die humanitäre Situation dramatisch verschlechtert. Über 500.000 Menschen sind aufgrund der Konflikte in den letzten Jahren vom Norden in den Süden geflohen, was die bestehenden Probleme im Südsudan weiter verschärft.

Die humanitäre Lage im Südsudan wird von der internationalen Gemeinschaft als eine der schlimmsten Krisen des 21. Jahrhunderts eingeschätzt. Derzeit sind rund 50 % der Bevölkerung akut von Hunger bedroht, während etwa 11,3 Millionen Menschen innerhalb des Landes sowie mehr als 2,2 Millionen in Nachbarländern Zuflucht suchen mussten. Dies geschieht vor dem Hintergrund eines desolaten staatlichen Systems, das von Korruption auf höchster Ebene und unzureichenden Grundversorgungseinrichtungen geprägt ist.

Politische Unsicherheit und gescheiterte Friedensverhandlungen

Zusätzlich zu den militärischen Konflikten und der humanitären Krise sieht sich die Region auch politischer Unsicherheit und gescheiterten Friedensverhandlungen gegenüber. Der Friedensvertrag von 2018, der eine Einheitsregierung zwischen Kiir und Machar vorsah, wurde nur unzureichend umgesetzt. Wahlen, die für 2023 geplant waren, wurden mittlerweile zweimal verschoben und auf 2026 datiert. Die internationale Gemeinschaft, einschließlich der USA und der UN, hat Druck auf die südsudanesische Regierung ausgeübt, um einen Dialog zur politischen Lösung zu fördern.

Der Konflikt im Sudan hat die humanitäre Notlage im Südsudan zusätzlich verschärft, da Millionen Menschen auf der Flucht vor Krieg und Gewalt sind. Diese Situation wird durch anhaltende Kämpfe zwischen der sudanesischen Armee und paramilitärischen Gruppen, wie den Rapid Support Forces (RSF), weiter angeheizt, die für gravierende Menschenrechtsverletzungen verantwortlich gemacht werden. Die aktuelle Situation zeigt somit, dass die Region sowohl hinsichtlich der politischen Stabilität als auch in humanitärer Hinsicht vor enormen Herausforderungen steht.

Die tägliche Realität der Menschen in dieser konfliktbelasteten Region bleibt angespannt, während Hilfsorganisationen und politische Akteure versuchen, eine Lösung für die wachsende Krise zu finden. Die Vorfälle in Old Fangak sind dabei nur das jüngste Beispiel einer schweren Eskalation der Gewalt und verdeutlichen die dringenden Bedürfnisse der Zivilbevölkerung.

Details
Vorfall Angriff
Ursache unbekannt
Ort Old Fangak, Südsudan
Verletzte 20
Quellen