Neuer Durchbruch in Erlangen: Professur für Immuntherapie gestartet!

Neuer Durchbruch in Erlangen: Professur für Immuntherapie gestartet!

Erlangen, Deutschland - In der Welt der Immuntherapien tut sich derzeit einiges, und das ist vor allem der zukunftsorientierten Forschung zu verdanken. Wie die Universitätsklinik Erlangen berichtet, hat die Medizinische Fakultät der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) eine neue Professur für Zelluläre Optomechanik ins Leben gerufen. Ab dem 1. Juni 2025 wird Prof. Dr. Eva Kiermaier diese Position einnehmen und sich intensiv mit den intrazellulären Strukturen und deren Einfluss auf die Immunantwort beschäftigen.

Das neu gegründete Center for Immunotherapy, Biophysics & Digital Medicine (CITABLE) wird bis Ende 2025 auf dem Forschungscampus Nord des Uniklinikums entstehen und nicht nur die Professur für Zelluläre Optomechanik, sondern auch eine für Nanooptische Bildgebung beherbergen. In Erlangen wird der Forschungsschwerpunkt auf Physik und Medizin deutlich ausgebaut, was den Grundstein für wegweisende Ansätze in der Krebstherapie legen könnte.

Ein Blick auf die Forschung

Prof. Kiermaier wird sich speziell mit der Rolle der Zentrosomen beschäftigen. Diese sind für die Zellteilung sowie -bewegung entscheidend. Eine fehlerhafte Duplikation kann unkontrolliertes Zellwachstum fördern— ein Umstand, der für die Entstehung von Krebs verantwortlich ist. Dendritische Zellen, die eine wichtige Rolle im Immunsystem spielen, zeigen dabei oft mehrere Zentrosomen. Hier könnte das neue Wissen über die Prävention der Transformation normaler Zellen in Krebszellen die Therapien erheblich verbessern.

Parallel zu diesen Entwicklungen hat eine Gruppe von Wissenschaftlern am Deutschen Krebsforschungszentrum, an der Universitätsmedizin Mannheim und beim Deutschen Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK) eine innovative Methode zur Identifizierung geeigneter T-Zellen für zelluläre Immuntherapien entwickelt. Mithilfe hochdurchsatzfähiger Einzelzell-Sequenzierung sowie Künstlicher Intelligenz wurde ein Verfahren entwickelt, das personalisierte T-Zell-Rezeptoren gegen verschiedene Krebsarten innerhalb weniger Tage statt mehreren Monaten identifizieren kann!

Technologische Fortschritte und ihre Bedeutung

Ein besonders spannendes Element dieser neuen Herangehensweise ist das KI-Modell „predicTCR“, das tumorreaktive T-Zell-Rezeptoren mit einer Genauigkeit von 90 Prozent identifiziert. Hiermit schlägt man gleich zwei Fliegen mit einer Klappe— die Identifizierungszeit wird erheblich verkürzt, und die Technologie zielt darauf ab, in die klinische Praxis integriert zu werden.

Zusätzlich dazu setzt ein weiterer Forschungsansatz auf die Sequenzierung von Tumorerbgut, um sogenannte „Neoepitope“ zu identifizieren. Wie die Forscher am DKFZ herausfanden, müssen diese veränderten Proteinabschnitte vom Immunsystem erkannt werden, um die T-Zellen zu aktivieren und eine effektive Immunantwort herzustellen. Neu entwickelte Analyseverfahren ermöglichen es, diese Neoepitope aus kleinen Tumorgewebeproben präzise zu bestimmen. Ein gelungenes Beispiel der Anwendung zeigt, dass in kleinen Gewebeproben von drei Patienten gleich fünf Neoepitope identifiziert werden konnten.

Die aktuellen Entwicklungen könnten die Zukunft der Krebstherapien revolutionieren und bieten vielversprechende Perspektiven für Patienten. Ob in Erlangen oder darüber hinaus, die Forschungslandschaft im Bereich Immuntherapie bleibt spannend und vielversprechend.

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OrtErlangen, Deutschland
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