Wanderlust und Gemeinschaft: Erfolgreiche Fußwallfahrt in Empfingen

Wanderlust und Gemeinschaft: Erfolgreiche Fußwallfahrt in Empfingen
Am Pfingstmontag starteten 22 mutige Fußwallfahrer in Empfingen nach einem inspirierenden Wortgottesdienst, bereit, die Pilgerreise nach St. Luzen/Hechingen anzutreten. Diese Route führte durch die neue Kirchengemeinde und bot den Teilnehmern die Gelegenheit, sich miteinander auszutauschen und tiefgehende Erfahrungen zu sammeln. Was viele nicht wissen: Pilgern ist eine Tradition, die in allen Religionen verankert ist und oft von dem Drang begleitet wird, sich auf den Weg zu einem heiligen Ort zu begeben, der eine Nähe zu Gott verspricht. Laut Katholisch.de ist das Wort „pilgern“ aus dem Lateinischen „pergere“ abgeleitet, was so viel wie „jenseits des Ackers“ oder „in der Fremde“ bedeutet.
Die Tage der Wallfahrt waren geprägt von Achtsamkeit, Gebetszeiten und geselligem Miteinander. Hier zeigte sich, dass Pilger oft aus allen sozialen Schichten kommen und sich durch einen gemeinsamen Zweck verbunden fühlen. Ein zehnköpfiges Organisationsteam hatte alles bestens vorbereitet, vom Gepäcktransport bis zur Verpflegung, die durch ein engagiertes „Vergnügungsteam“ organisiert wurde. Die Wandertage boten nicht nur eine körperliche Herausforderung, sondern auch zahlreiche Möglichkeiten zur inneren Einkehr.
Gemeinschaft und Unterstützung
Besonders bemerkenswert war die gegenseitige Unterstützung der Teilnehmer. Bei Blasen und Gelenkschmerzen halfen sich die Pilger selbst und zeigten damit den spirituellen Zusammenhalt, der bei Pilgerreisen oft entsteht. Die Zeit auf dem Weg wird nicht nur als Reise zu einem Ziel, sondern auch zur persönlichen und spirituellen Selbstfindung betrachtet. Pilgern, so sagt man, ist oft auch ein Weg zu sich selbst: Es ist ein Prozess, der im Alten Testament bei Abraham seinen Anfang nahm, als dieser aufgrund eines göttlichen Auftrags seine Heimat verließ. Diese Pilgergeschichte fokussiert sich wie bei vielen Wallfahrten auf die Erlebnisse auf dem Weg, nicht nur auf das Ziel. Planet Wissen weist darauf hin, dass im Mittelalter Pilgerreisen vor allem aus dem Wunsch nach Heilung oder Dankbarkeit unternommen wurden.
Abends wurde den Wallfahrern gegen Spende eine wohltuende Fußmassage angeboten, deren Erlös in Höhe von 200 Euro einem Kinderkrankenhaus in der Ukraine zugutekam. Solche solidarischen Aktionen sind nicht nur eine Möglichkeit, anderen zu helfen, sondern fördern auch das Gemeinschaftsgefühl unter den Pilgern. Auf diese Weise konnten die Teilnehmenden nicht nur ihre persönlichen Herausforderungen bewältigen, sondern auch aktiv dazu beitragen, dass die Reise des Glaubens weiterverbreitet wird.
Ein Blick zurück
Am Montag, den 21. Juli, wird um 19 Uhr im katholischen Gemeindehaus in Empfingen ein Vesper mit Bildern von der Wallfahrt stattfinden. Solche Veranstaltungen bieten den Raum, um gemeinsam zu reflektieren und die gemeinsamen Erlebnisse zu teilen. Pilgern ist nicht nur eine Reise zu heiligen Stätten wie Jerusalem oder Santiago de Compostela, sondern auch eine ganzheitliche Bewegungskur für Körper und Seele – das Motto „Der Weg ist das Ziel“ wird für immer mehr Menschen zur Lebensmaxime.
Die moderne Pilgerbewegung hat die Kraft, Menschen zu verbinden, die auf der Suche nach sich selbst oder einer tieferen Verbindung zu Gott sind. Es bleibt spannend, wie die Tradition des Pilgerns weiterhin in unserer Gesellschaft Wurzeln schlagen wird.