Bürgerbegehren in Freising: Kampf um die große Fußgängerzone!

Der Planungsausschuss von Freising lehnt eine große Fußgängerzone ab; „Freising für alle“ plant Bürgerbegehren.
Der Planungsausschuss von Freising lehnt eine große Fußgängerzone ab; „Freising für alle“ plant Bürgerbegehren. (Symbolbild/NAGW)

Bürgerbegehren in Freising: Kampf um die große Fußgängerzone!

Freising, Deutschland - In Freising gibt es derzeit hitzige Diskussionen rund um die geplante Fußgängerzone in der Innenstadt. Der Planungsausschuss der Stadt hat mit knapper Mehrheit von 8 zu 6 Stimmen einen Beschluss gefasst, der eine große Fußgängerzone ablehnt. Stattdessen bleibt es bei dem im Jahr 2014 beschlossenen Verkehrskonzept, welches nur eine „kleine“ Fußgängerzone zwischen Schiedereck und Amtsgerichtsgasse vorsieht. Die Gegambelt haben auch bestimmte Bereiche wie die Obere und Untere Hauptstraße, die General-von-Nagel-Straße und die Heiliggeistgasse, in denen ein verkehrsberuhigter Bereich bleibt. Das sorgt für Unmut, insbesondere bei der Gruppierung „Freising für alle“, die jetzt ein Bürgerbegehren plant, um die Bevölkerung in die Entscheidung über eine umfangreichere Fußgängerzone einzubeziehen. Laut merkur.de kritisiert die Gruppierung, dass die bisherigen Entscheidungen vor allem den Interessen einiger weniger Rechnung tragen.

Die Situation ist angespannt: „Freising für alle“ glaubt nicht, dass das aktuelle Verkehrskonzept die Vorstellungen vieler Bürger widerspiegelt. Mit ihrem Bürgerbegehren möchten sie den Dialog mit der Bevölkerung suchen und fordern eine umfassendere Lösung für die Innenstadt. Die aktuelle Verkehrslage sei unzureichend und die Aufenthaltsqualität in der Innenstadt lasse zu wünschen übrig. Die Themen Sicherheit und Zugänglichkeit, besonders für ältere Menschen und Menschen mit Behinderungen, sind zentral in der Kritik. Während die Aktive City keine Probleme mit dem bestehenden Konzept sieht, ist die Gegenüberstellung fast beispielsgebend für verschiedene Sichtweisen auf die Stadtentwicklung.

Ein Blick auf die Argumente

Die Diskussion um die Fußgängerzone führt zu unterschiedlichen Meinungen sogar innerhalb des Stadtrats. Die Grünen, die Linke und die ÖDP plädieren für eine Komplette Fußgängerzone, während Einzelhändler, Gastronomen und Ärzte Bedenken bezüglich der Erreichbarkeit und Parkmöglichkeiten äußern. Auf dieser politischen Bühne gelingt es nicht, einen Konsens zu finden. Sogar die Freisinger Straßenverkehrsbehörde, die anfangs für eine weitreichende Lösung plädierte, änderte ihre Meinung, nachdem eine Verkehrszählung eine drastische Reduktion des Autoverkehrs um 90 % seit 2013 dokumentierte, sueddeutsche.de

Aber nicht nur in Freising wird über Verkehrsberuhigung gestritten. Ähnliche Debatten finden sich in anderen deutschen Städten, wie beispielsweise im Berliner Ostkreuz-Kiez, wo auch hier Konzepte zur Verkehrsberuhigung vorgestellt wurden und Bürgerbeteiligung von großer Bedeutung ist. Ein Ansatz, der sogar von mehreren Hundert Teilnehmern mit 94 % positiv bewertet wurde, könnte als Vorbild für die zukünftigen Maßnahmen in Freising dienen, rbb24.de.

Für „Freising für alle“ steht als Nächstes an, nach Abschluss der Baumaßnahmen mit dem Bürgerbegehren zu starten. Es wird spannend sein zu sehen, ob die Stimmen der Bürger gehört werden und wie die angestrebte Fußgängerzone schließlich in die Realität umgesetzt werden könnte. Gemeinsam mit anderen Gruppierungen und Organisationen lädt die Initiative ein, sich für eine menschengerechte Stadt einzusetzen und der Verkehrssituation in der Innenstadt neue Impulse zu geben.

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OrtFreising, Deutschland
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