Kerstin Schulz: Die erste Golf-Trainerin für Menschen mit Handicap!

Kerstin Schulz aus Freising wird zur ersten Golftrainerin für Menschen mit Behinderung in Deutschland ernannt und erhält eine Auszeichnung für ihre sportlichen Erfolge.

Kerstin Schulz aus Freising wird zur ersten Golftrainerin für Menschen mit Behinderung in Deutschland ernannt und erhält eine Auszeichnung für ihre sportlichen Erfolge.
Kerstin Schulz aus Freising wird zur ersten Golftrainerin für Menschen mit Behinderung in Deutschland ernannt und erhält eine Auszeichnung für ihre sportlichen Erfolge.

Kerstin Schulz: Die erste Golf-Trainerin für Menschen mit Handicap!

Es gibt Geschichten, die bewegen und inspirieren. So auch die von Kerstin Schulz, der ersten Trainerin für Golf mit Behinderung in Deutschland. Diese 54-jährige Pionierin aus Freising wurde nicht nur für ihre sportlichen Erfolge ausgezeichnet, sondern hat auch einen bemerkenswerten Weg zurück ins Leben gefunden. Nach zahlreichen gesundheitlichen Herausforderungen, darunter eine Oberschenkelamputation aufgrund einer hartnäckigen Infektion und mehr als 150 Operationen, zeigt sie, wie Ausdauer und Leidenschaft zum Ziel führen können. Wie die Merkur berichtet, wurde sie kürzlich bei der Sportehrung in Freising geehrt, wo sie ihren Humor bei der Einleitung der Veranstaltung einbrachte, als sie bemerkte, dass sie darauf achten muss, nicht weiter zu fliegen als der Ball.

Kerstins Weg war alles andere als einfach. Im Jahr 1993 begann ihr Kampf gegen gesundheitliche Probleme, die schließlich zu ihrer Amputation führten. Der Verlust des Nervus Femoralis im Jahr 1996 führte zu einer weiteren Versteifung des Knies, was ihr Leben stark einschränkte. Nach einer langen Reihe von medizinischen Herausforderungen, einschließlich einer Hüftexartikulation im Jahr 2013, gelang es ihr schließlich, mit einer geeigneten Prothese wieder zu gehen. Dies berichtet die Webseite Perspektivenwechsel mit Prothesen.

Ein neuer Lebensabschnitt

Der Schritt ins Golfen war für Schulz eine entscheidende Wendung in ihrer Lebensgeschichte. Auf Anraten eines Arbeitskollegen wagte sie sich an diesen Sport heran und entdeckte dadurch nicht nur ein neues Hobby, sondern auch eine Therapie und Leidenschaft. Mit Hilfe ihrer Trainerin Elizabeth Höh schaffte sie schnell die Platzreife und wurde im November 2023 Inklusionstrainerin. Damit hat sie es sich zur Aufgabe gemacht, Kindern und Menschen mit Behinderungen den Golfsport näherzubringen. Das hat sich bereits ausgezahlt: Bei der internationalen deutschen Meisterschaft belegte sie den dritten Platz bei den Damen und den sechsten Rang bei der Team-EM der Golfer mit Behinderung.

Schulz ist nicht nur als Athletin aktiv, sondern auch als Integrationsbeauftragte ihres Golfclubs. Sie hält Vorträge über Inklusion und engagiert sich als Vorsitzende des Fördervereins Golf in Aschheim. Ihre Medaillen und Urkunden, darunter ein Länderpokal für Nichtbehinderte, belegen ihren unermüdlichen Einsatz und Erfolg im Sport.

Inklusion im Sport

Der Weg der Inklusion – insbesondere im Sport – gestaltet sich oft kompliziert. In Deutschland gibt es zwar seit den 1970er Jahren Ansätze zur Integration von Menschen mit Behinderungen, doch der Weg zur vollumfänglichen Teilhabe ist noch lang. So zeigt die Bundeszentrale für politische Bildung, dass der organisierte Behindertensport eine lange Geschichte hat, die jedoch immer wieder mit Herausforderungen konfrontiert ist. Oft bleiben Barrieren bestehen, die es Menschen mit Behinderungen erschweren, Zugang zu Sportvereinen zu finden.

Doch wie Kerstin Schulz beweist, kann Werben um Inklusion auch mit wenig Aufwand großes Bewirken. Mit ihrem Einsatz und ihrer positiven Einstellung zeigt sie eindrucksvoll, wie Vorurteile abgebaut und Toleranz und Akzeptanz gefördert werden können. Für diejenigen, die Angst davor haben, sich mit ihrer Behinderung zu zeigen, gibt sie den Rat, sich nicht zu schämen und die Hilfe von Fachleuten in Anspruch zu nehmen. Hier lässt sich auch das Motto anwenden: „Gemeinsam sind wir stark!“