Volksmusik-Legende Michael Eberwein stirbt mit 62 Jahren in Au

Volksmusik-Legende Michael Eberwein stirbt mit 62 Jahren in Au
Der bayerische Volksmusikszene wird ein großer Verlust zuteil: Michael Eberwein, der bekannte Chef der Dellnhauser Musikanten, ist verstorben. Er wurde 62 Jahre alt und starb nach langer, schwerer Krankheit, wie tz.de berichtet. Eberwein war nicht nur ein bedeutender Vertreter der bayerischen Volksmusik, sondern auch ein politisch aktiver Mensch und geschätzter Bürger seines Heimatortes.
Geboren 1962 in Dellnhausen bei Au, wuchs Eberwein in einer musikbegeisterten Familie auf. Schon früh begann er seine musikalische Laufbahn als Trompeter bei den Dellnhauser Musikanten, einer Gruppe, die sein Vater 1948 gründete. 1990 übernahm Eberwein die Leitung von seinem Vater und führte die Musikanten zu internationalem Ruhm. Er trat in Ländern wie Österreich, Italien, Japan, Indien und den USA auf und stellte beeindruckende 200 Titel beim Bayerischen Rundfunk vor sowie 24 Tonträger her. Auftritte in den weitesten Ecken der Welt zeugen von seinem großartigen musikalischen Talent.
Ein Vermächtnis der Volksmusik
Die Musik von Eberwein und den Dellnhauser Musikanten war geprägt von einem eigenständigen Stil, der durch zahlreiche Auszeichnungen gewürdigt wurde. So erhielt er unter anderem den Kulturpreis des Landkreises Freising sowie das Bundesverdienstkreuz, wie die Süddeutsche berichtet. Besonders ins Herz der Menschen schloss sich das von ihm gegründete Dellnhauser Volksmusikfest, das jährlich rund 25.000 Besucher anzieht.
Eberweins musikalisches Schaffen endet jedoch nicht mit den Konzerten und Alben. Viele werden sich an seine Visionen erinnern, wie er 2004 das Volksmusikfest initiierte, das 2021 erstmals alle zwei Jahre stattfand. Doch das Fest, das in diesem Jahr geplant war, wurde aufgrund der aktuellen Umstände abgesagt. Zudem führte das aus rund 300 handgeschriebenen Volksmusikstücken bestehende Repertoire zu einem großartigen Jubiläum im Jahr 2013, bei dem die Dellnhauser Musikanten ihren 65. Geburtstag feierten.
Politische und gesellschaftliche Beiträge
Nicht nur in der Musikszene war Eberwein aktiv, auch politisch hinterließ er Spuren. Er kandidierte 2002 für das Bürgermeisteramt in Au und war bis 2008 im Marktrat aktiv. Darüber hinaus war er viele Jahre bei der Stadt Freising beschäftigt, zuletzt als Leiter des Bürgerbüros und Wahlleiter, was sein Engagement für die Gemeinschaft unterstreicht.
Michael Eberwein hinterlässt seine Frau Gerti und zwei Söhne, Michael und Maximilian. In einer Zeit, in der Volksmusik und Volkstanz in Bayern einen Aufschwung erfahren, wird sein feiner Sinn für Rhythmus und Melodie schmerzlich vermisst. Im gesamten Bundesland werden Veranstaltungen wie der Tag der Volksmusik im Freilandmuseum Bad Windsheim oder das Chiemgau Alm Festival, bei denen Tradition und neue Klänge aufeinandertreffen, weiterhin ein Publikum finden wie einst unter Eberweins Leitung.
Die bayerische Volksmusik lebt, und Michael Eberwein bleibt unvergessen. Sein Wirken wird in vielen Herzen und Ohren weiter klingen.