Selenskyj trifft Putin in der Türkei: Kommt endlich der Frieden?
Türkei, Land - Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat ein persönliches Treffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin für Donnerstag, den 15. Mai, in der Türkei angekündigt. In einem jüngsten Beitrag erklärte Selenskyj, dass er hoffe, Russland werde keine Ausreden finden, um das Treffen abzusagen. Dies berichtet op-online.de.
Putin hatte zuvor in der Nacht angeboten, in Istanbul über ein Ende des über drei Jahre andauernden Krieges in der Ukraine zu verhandeln. Es bleibt jedoch unklar, ob er persönlich an diesem Treffen teilnehmen wird. Der Professor für Internationale Beziehungen, Klemens Fischer, glaubt, dass das Treffen stattfinden wird und beschreibt die Situation als heikel für die Ukraine. Er vermutet, dass Putin eine „Duell-Situation“ anstrebt.
Erwartungen und Forderungen
Selenskyjs Bereitschaft zu dem Treffen wird als Reaktion auf eine Aufforderung von US-Präsident Donald Trump interpretiert, welcher die Notwendigkeit von Verhandlungen betont hat, um Klarheit für Kiew und die westlichen Partner zu schaffen. Trump äußerte jedoch auch Zweifel an Putins Willen zum Frieden, insbesondere im Hinblick auf die bevorstehende Parade zum Tag des Sieges über Nazi-Deutschland.
Selenskyj hat die Forderung nach einer „vollen und dauerhaften Feuerpause“ als Grundlage für eine diplomatische Lösung betont. Führende europäische Politiker hatten bereits zuvor eine 30-tägige Waffenruhe von Russland gefordert und mit Sanktionen gedroht. Russland hat diese Forderung als inakzeptabel abgelehnt. Kremlsprecher Dmitri Peskow bekräftigte zwar das Interesse Russlands an einer diplomatischen Lösung, äußerte sich jedoch nicht zur Teilnahme Putins am Treffen.
Mögliche Szenarien der Verhandlungen
Fischer skizziert drei mögliche Szenarien für die bevorstehenden Verhandlungen: Zunächst könnte das Treffen ohne Fortschritt enden, was die Situation in einen Abnutzungskrieg führen würde. Alternativ könnten beide Seiten einen Weg finden, um ihr Gesicht zu wahren, während Diplomaten weiterhin an einem Lösung arbeiten. Das dritte Szenario sieht vor, dass Putin zwar bereit ist, dem Treffen zuzustimmen, aber nicht persönlich teilnehmen wird, was Selenskyj unter Druck setzen könnte. Fischer hält die Chancen für die Verhandlungen jedoch für „aussichtsreicher“ als im Jahr 2022, da sich die geopolitische Landschaft geändert hat.
Inmitten dieser Entwicklungen hat die US-Regierung angedeutet, ihre Unterstützung für die Ukraine zu überdenken, sollte es zu keinen Fortschritten kommen. Selenskyjs fortwährende Suche nach einer diplomatischen Lösung ist damit von entscheidender Bedeutung, um die westliche Unterstützung aufrechtzuerhalten.
Die Ukraine selbst wehrt sich seit mehr als drei Jahren mit westlicher Unterstützung gegen die russische Invasion. Diese Unterstützung ist nun von der Transparenz der Waffenlieferungen abhängig, wie der ukrainische Botschafter Oleksii Makeiev bekräftigt. Er unterstützt die Entscheidung der deutschen Bundesregierung, künftig Waffenlieferungen geheim zu behandeln, was eine Pivotierung zur früheren Praxis darstellt. Dennoch übt der ehemalige Botschafter Andrij Melnyk Kritik an dieser Rückkehr zur Geheimhaltung.
Die kommenden Tage werden zeigen, wie sich die Situation entwickeln wird und ob das geplante Treffen tatsächlich stattfindet. Selenskyjs Bereitschaft zur Verhandlung könnte einen Wendepunkt im Konflikt darstellen, vorausgesetzt, Putin zeigt sich kooperativ.
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