Kirchenasyl boomt: Käßmann fordert Schutz für geflüchtete Menschen!
Deutschland - Erneut ist die Zahl der Anträge auf Kirchenasyl in Deutschland gestiegen, was die evangelische Kirche alarmiert. Ex-EKD-Ratsvorsitzende Margot Käßmann unterstützt die Fortführung des Kirchenasyls und betont dessen bewährte Rolle. „Das Kirchenasyl hat sich bewährt“, äußerte sie und hob hervor, dass viele Geflüchtete durch ein solches Asyl in den letzten Jahren die Möglichkeit hatten, in Deutschland zu bleiben. Der Anstieg der Nachfrage hat dazu geführt, dass die Anfragen teilweise „mehr als vervierfacht“ wurden, laut Welt.
Im ersten Quartal 2025 wurden 617 Fälle von Kirchenasyl gemeldet, ein leichter Anstieg im Vergleich zu den 604 Fällen im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Im gesamtem Jahr 2024 beliefen sich die Fälle auf 2386, wobei 1813 in evangelischen, 425 in katholischen und 148 in freikirchlichen Gemeinden gewährt wurden. Der Druck auf die Einrichtungen wächst, da die EKD von einem „gestiegenen Abschiebedruck“ berichtet, der die Verfügbarkeit von Kirchenasyl beeinträchtigt.
Kirchenasyl als schützende Maßnahme
Käßmann und die EKD-Sprecherin heben hervor, dass in vielen Fällen kein Kirchenasyl verfügbar ist, was die Betroffenen schutzlos zurücklässt. Das Kirchenasyl ist ein geduldetes Sonderprivileg ohne gesetzliche Grundlage, das den Asylsuchenden ermöglicht, Zeit für eine erneute Prüfung ihres Falls durch die Ausländerbehörden zu gewinnen und rechtliche Mittel einzulegen.
Laut einem Tätigkeitsbericht der Kirchenasyl-Bewegung wurden im Jahr 2022 insgesamt 1119 Kirchenasyle dokumentiert. Davon wurden 875 neu aufgenommen, wobei die Mehrheit von evangelischen Gemeinden gewährt wurde (859), gefolgt von katholischen (243) und freikirchlichen Gemeinden (15). Diese Entscheidungspflege sorgte dafür, dass mindestens 1783 Personen, darunter 385 Kinder und Jugendliche, Schutz fanden. Bei den meisten von diesen Fällen, nämlich 788, war die positive Beendigung des Asyls möglich, was oft aufgrund der Ablehnung erfolgreicher Anträge oder rechtlicher Veränderungen geschah, schildert Kirchenasyl.de.
Aktuelle Herausforderungen und Trends
Aktuell verzeichnet die Kirchenasyl-Bewegung wöchentlich 20 bis 30 neue Anfragen. Der Anstieg in der Nachfrage ist besonders während des Ukraine-Kriegs spürbar geworden. Die Kirchenasyl-Bewegung reflektiert Lernprozesse, um den Fokus auf Selbstbestimmung der Geflüchteten zu legen und gleichzeitig ihre Strukturen zu verbessern.
Die Verteilung von Kirchenasyle nach Bundesländern zeigt, dass Nordrhein-Westfalen mit 295, gefolgt von Bayern mit 240 und Hessen mit 228 Asylen die höchsten Fallzahlen aufweist. Bei der Analyse der Herkunftsländer sind Afghanistan, Syrien und der Irak die am häufigsten genannten Länder, aus denen die Geflüchteten stammen.
Die Herausforderungen bleiben jedoch. Neben den gestiegenen Antragszahlen und dem Druck auf die Einrichtungen gibt es auch Diskussionen über die strafrechtlichen Konsequenzen bei der Gewährung von Kirchenasyl, insbesondere im Kontext von Dublin-Staaten. Diese komplexe Rechtslage erfordert eine kontinuierliche Auseinandersetzung der betroffenen Einrichtungen und der Politik, um Lösungen zu finden, die Menschen in Not helfen.
Details | |
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Vorfall | Kirchenasyl |
Ort | Deutschland |
Quellen |