Frauenpower in der Kommunalpolitik: Hindernisse und Lösungen in Bayern

Frauenpower in der Kommunalpolitik: Hindernisse und Lösungen in Bayern
Die politische Landschaft in Deutschland bleibt stark von Männern geprägt, was vor allem für die Kommunalpolitik gilt. Nur knapp 22 Prozent der Mitglieder in Bayerns Gemeinderäten sind Frauen. Katharina Hotz, 45 Jahre alt, ist eine von wenigen, die sich engagiert. Sie ist zweifache Mutter, arbeitet im Home-Office und ist ehrenamtliche Kommunalpolitikerin sowie dritte Bürgermeisterin in Mömlingen, Landkreis Miltenberg. Über ihre täglichen Herausforderungen berichtet sie, wie br.de festhält: „Es erfordert einen hohen Aufwand, Familie, Beruf und politische Tätigkeit unter einen Hut zu bringen.“
Katharinas Tag beginnt mit dem Vorbereiten des Frühstücks, gefolgt von der Begleitung ihrer Familie zur Schule und zur Arbeit. Ihre Termine im Gemeindeamt und im Seniorenheim beginnen meist nach 16 Uhr, was ihren vollen Terminkalender noch zusätzlich belädt. Um jungen Menschen die politische Teilhabe schmackhaft zu machen, setzt sie sich leidenschaftlich ein und versucht, Nachwuchs für die Kommunalpolitik zu gewinnen.
Hürden für Frauen in der Kommunalpolitik
Der geringe Frauenanteil in Kommunalparlamenten insgesamt ist kein Einzelfall. In Deutschland, Österreich und der Schweiz liegt der Anteil der weiblichen Mitglieder in Gemeindepräsidien bei nur rund 10 Prozent in Deutschland und Österreich sowie 15,5 Prozent in der Schweiz. Dies verdeutlichdstgb.de die Herausforderungen, vor denen Frauen in der Politik stehen. Die dritte internationale Bürgermeisterinnenkonferenz, die kürzlich in Schaffhausen stattfand, hatte zum Ziel, das Engagement von Frauen in Gemeindebehörden zu stärken und Nachwuchs zu fördern.
Auf der Konferenz wurden verschiedene Möglichkeiten diskutiert, wie die Rahmenbedingungen für weibliche Kommunalpolitikerinnen verbessert werden können. Fünf zentrale Handlungsempfehlungen wurden formuliert, die sich auf Vernetzung, Sichtbarkeit, Mentoring und die Vereinbarkeit von Familie, Beruf und Politik konzentrieren. Auch Katharina Hotz erklärt, dass Initiativen wie „Bavaria ruft“ darauf abzielen, die besonderen Herausforderungen des Zeitaufwands und der Familienverpflichtungen ins Rampenlicht zu rücken.
Vorbildfunktion stärken
Politikerinnen fungieren oft als Vorbilder und „Mutmacherinnen“ für junge Frauen, so die Erkenntnisse der Konferenz. Ein verstärktes Mentoring, die Förderung der Vernetzung zwischen Frauen in politischen Ämtern und eine bessere Sichtbarkeit der Kommunalpolitikerinnen sind essentielle Schritte, um den Frauenanteil zu erhöhen. Der Bundesstiftung Gleichstellung hebt hervor, dass die Repräsentanz und Teilhabe von Frauen in der Politik entscheidend für eine ausgewogene und gerechte Gesellschaft ist.
Wie Katharina Hotz eindrucksvoll zeigt, ist der Weg in die Politik nicht einfach, aber es ist notwendig, dass viele weitere Frauen sich trauen, diesem Vorbild zu folgen. Am Ende eines langen Tages findet sie dennoch Zeit für die kleinen Freuden des Lebens: Ein gutes Essen und Entspannung auf der Couch nach einem arbeitsreichen, engagierten Tag.