Bürgerversammlung in Ramersdorf: Streit um Klo-Anlage im Kustermannpark!
Kustermannpark, München, Deutschland - Am 8. Mai 2025 fand in Ramersdorf eine Bürgerversammlung statt, bei der 234 Anwesende über wichtige Themen diskutierten. Ein zentrales Anliegen war die geplante Toilettenanlage am Kustermannpark. Die Anwohner äußerten erhebliche Bedenken bezüglich des Standorts und des äußeren Erscheinungsbildes der Toilettenanlage. Kritiker bezeichneten den vorgeschlagenen Standort als dezentral und ohne örtlichen Bedarf. Zudem fürchteten sie mögliche Zweckentfremdungen, beispielsweise Drogenkonsum, in der Nähe der Toiletten.
Thomas Kauer, Vorsitzender des Bezirksausschusses (BA) Ramersdorf-Perlach, schlug in der Versammlung mehrere Kompromisse vor. Dazu gehörte, die WC-Anlage nicht auszuschildern und die Öffnungszeiten auf 6 bis 20 Uhr zu beschränken. Außerdem wollte er eine intensive Begrünung rund um die Toiletten und eine einjährige Testphase einführen, in der Nutzerzahlen erfasst werden sollten. Die Vorschläge fanden jedoch nicht die Zustimmung aller Anwohner.
Bedenken gegen die Toilettenanlage
Der Vorsitzende der Wohnungseigentümergemeinschaft (WEG), Carl Schlockermann, forderte, die Toilettenanlage zu verlegen, da sie in der aktuellen Planung nicht den Bedürfnissen der Anwohner gerecht werde. Die WEG hatte bereits 150 Unterschriften gegen das Vorhaben gesammelt. Folglich wurden alle vier Anträge, die gegen die Installation der Toilette gerichtet waren, mehrheitlich angenommen.
Doch nicht nur das Thema Toiletten beschäftigte die Anwohner. Auch die Aufstellung von Sportgeräten im Goudstikker Park wurde diskutiert. Der BA hatte sich entschieden, die Anschaffung eines Fitnessparcours abzulehnen, da hierfür ein Budget von 35.000 Euro notwendig gewesen wäre. Der Raum in der Grünanlage sei zu eng, um Liegewiesen weiter zu verkleinern, erklärte Sepp Sebald von den Grünen.
Die Sicherheitslage in Ramersdorf
Ein weiteres wichtiges Thema war der Sicherheitsreport der Polizeiinspektion 21 für das Jahr 2024. Die Gesamtzahl der Straftaten in Ramersdorf lag bei 2093 und damit nahe am Vorjahresniveau. Interessant ist, dass die Häufigkeitszahl von Straftaten pro 100.000 Einwohner mit 4225 unter dem Münchener Durchschnitt liegt. Dennoch gab es einen alarmierenden Anstieg der Kellereinbrüche, die um 196 % auf 71 Fälle stiegen. Positiv zu vermerken ist der Rückgang bei Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung, die um 37,3 % auf 32 Fälle sanken.
Die Polizei appellierte an die Anwohner, bei verdächtigen Beobachtungen die Notrufnummer 110 zu nutzen und so zur Sicherheit im Viertel beizutragen.
Die Bemühungen um die Verbesserung der Infrastruktur in Ramersdorf, einschließlich der geplanten Toilettenanlage, stehen in Verbindung mit den städtischen Maßnahmen zur Erhöhung der Anzahl öffentlicher Toiletten in München. Laut einer Entscheidung des Stadtrates vom 15. Mai 2019 sollen Kriteriensysteme erarbeitet werden, um Versorgungslücken zu schließen und besondere Bedürfnisse marginalisierter Gruppen zu berücksichtigen. Eine gezielte Überprüfung bestehender Anlagen ist Teil dieser Strategie.
Die Diskussionen in Ramersdorf spiegeln die Herausforderungen wider, die bei der Planung öffentlicher Infrastruktur und der Berücksichtigung von Anwohnerinteressen auftreten können. Der Kustermannpark ist ein Beispiel dafür, wie der Dialog zwischen Bürgern und Politikern entscheidend ist, um Lösungen zu finden, die für alle tragbar sind.
Details | |
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Vorfall | Sonstiges |
Ort | Kustermannpark, München, Deutschland |
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