Blair warnt: Britische Klimaziele drohen zu scheitern!
Großbritannien - In UK wird gegenwärtig darüber debattiert, wie das Land seine Klimaziele bis 2050 erreichen kann. Ex-Premierminister Tony Blair kritisiert in einem Bericht seiner Denkfabrik, dem „Tony Blair Institute“, den bisherigen Kurs der britischen Klimapolitik als „zum Scheitern verurteilt“ und fordert eine grundlegende Neubewertung der Strategien. Laut Welt hat sich das öffentliche Vertrauen in die Klimapolitik der Regierung aufgrund ausbleibender Erfolge verringert. Wähler in den Industrieländern empfinden die versprochenen grünen Arbeitsplätze und das wirtschaftliche Wachstum als unerfüllt und sehen sich gezwungen, unverhältnismäßige finanzielle Opfer zu bringen, während ihr Einfluss auf globale Emissionen als minimal wahrgenommen wird.
Blair hebt hervor, dass die nächsten großen CO₂-Emissionen voraussichtlich aus den Entwicklungsländern kommen und die internationalen Klimaschutzbemühungen bislang nicht die erhofften Fortschritte erzielt haben. Er merkt an, dass China beispielsweise im Jahr 2024 den Bau von rund 95 Gigawatt neuer Kohlekraftwerke angekündigt hat. In den letzten 15 Jahren seien zwar erneuerbare Energien und die E-Mobilität ausgebaut worden, jedoch sei die Nachfrage nach fossilen Brennstoffen trotzdem gestiegen.
Herausforderungen und notwendige Maßnahmen
Die britische Netto-Null-Strategie sieht vor, bis 2050 netto null Emissionen zu erreichen, was andere Länder in ähnlicher Weise motiviert hat. Doch laut Institute zeigt sich, dass dieser Ansatz vor Herausforderungen steht. Schlüsselelemente sind die Dekarbonisierung von Gebäuden, Verkehr und Industrie, was sich als zunehmend kompliziert erweist. Der aktuelle Fokus auf nationale Ziele hindert zudem die Entwicklung notwendiger Technologien und Infrastrukturen.
Zusätzlich wird ein Rückgang der öffentlichen Unterstützung für kostspielige Dekarbonisierungsmaßnahmen festgestellt. Blair plädiert daher dafür, verstärkt auf Atomkraft und Technologien zur Kohlenstoffdioxid-Speicherung (CCS) zu setzen. Er schlägt außerdem vor, dass die Regierung ein neues Team im Kabinett einrichtet, um die Verantwortung für die Umsetzung der Kohlenstoffbudgets zu zentralisieren und strukturiert angehen zu können.
Globale Perspektiven und die Rolle Großbritanniens
Die britischen Bemühungen sind Teil eines größeren globalen Ansatzes zur Bekämpfung des Klimawandels, wie vom Umweltbundesamt betont wird. Internationale Klimapolitik erfordert kooperative Lösungen zur effektiven Minderung des Treibhausgasausstoßes. Die Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen (UNFCCC) und das Übereinkommen von Paris setzen Meilensteine zur Begrenzung der globalen Erwärmung, wobei die Erderwärmung auf deutlich unter 2 °C gehalten werden soll. Bis 2022 wurde jedoch ein neuer Höchststand von 57,4 Gigatonnen CO₂-Äquivalent erreicht.
Blair und die Unterstützer seiner Position, darunter auch Mitglieder der Konservativen Tories und Nigel Farage, regen eine Diskussion über die Aktualität des Netto-Null-Ziels an. Während Labour-Premierminister Keir Starmer das Ziel der CO₂-Neutralität bis 2050 bekräftigt, wird die Notwendigkeit einer strategischen Neuausrichtung der britischen Politik immer dringlicher, um sowohl kurz- als auch langfristige Herausforderungen angemessen anzugehen.
Insgesamt bleibt abzuwarten, wie sich die britische Klimapolitik entwickeln wird und ob innovative Ansätze sowie internationale Kooperationen letztlich zu effektiven Lösungen führen können, um die ambitionierten Klimaziele tatsächlich zu erreichen.
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Vorfall | Klimawandel |
Ort | Großbritannien |
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