Arabische Liga plant Wiederaufbau des Gazastreifens – Trumps Plan abgelehnt!

US-Präsident Trump schlägt vor, den Gazastreifen umzubauen, während die Arabische Liga alternative Pläne diskutiert.
US-Präsident Trump schlägt vor, den Gazastreifen umzubauen, während die Arabische Liga alternative Pläne diskutiert. (Symbolbild/NAG)

Gazastreifen, Palästina - Inmitten der anhaltenden Konflikte und Herausforderungen im Gazastreifen haben die Staaten der Arabischen Liga heute auf einem Sondergipfel zusammengetroffen, um über den Wiederaufbau der Region zu beraten. Dies geschieht als Reaktion auf die kontroversen Vorschläge von US-Präsident Donald Trump, die darauf abzielen, den Gazastreifen ohne Palästinenser in eine „Riviera des Nahen Ostens“ zu transformieren. Während Trumps Plan eine Umsiedlung der Palästinenser vorsieht, sind die unterzeichnenden Länder fest entschlossen, einen anderen Ansatz zu verfolgen. Der ägyptische Premierminister Mustafa Madbouly stellte klar, dass die Wiederaufbaupläne in mehreren Stufen erfolgen sollen und dass Ägypten in dieser Hinsicht eine führende Rolle übernehmen wird, wie tagesschau.de berichtete.

Das Video, das kürzlich in einer ägyptischen Zeitung veröffentlicht wurde, zeigt Bulldozer, die mit ägyptischen und katarischen Flaggen geschmückt sind. Diese symbolische Darstellung verdeutlicht die Verantwortung und das Engagement, welches arabische Staaten, insbesondere Ägypten und Katar, für den Wiederaufbau des Gazastreifens übernehmen. UN-Schätzungen zufolge müssen mehr als 50 Millionen Tonnen Trümmer abtransportiert werden, und die Gesamtwirtschaftlichen Folgekosten belaufen sich laut Schätzungen auf etwa 50 Milliarden Euro. Die EU und Golfstaaten wurden ebenfalls als Partner in der finanzielle Unterstützung des Wiederaufbaus genannt.

Widerstand gegen Trumps Vorschläge

Die Arabische Liga hat deutlich gemacht, dass sie Trumps Vorschläge ablehnt. Insbesondere Jordanien und Ägypten betonen, dass sie wirtschaftlich nicht in der Lage sind, mehr Palästinenser aufzunehmen, und dass jegliche Vertreibung gegen das Völkerrecht verstößt. König Abdallah von Jordanien hat sich eindeutig gegen die Umsiedlung der Palästinenser ausgesprochen, während Präsident Al-Sissi von Ägypten ebenfalls deutlich machte, dass die Menschen im Gazastreifen in Sicherheit bleiben sollten. Ägypten plant darüber hinaus, ein palästinensisches Komitee für den Wiederaufbau einzurichten, um die lokalen Bedürfnisse angemessen vertreten zu können. Das könnte einen entscheidenden Unterschied für die 2,4 Millionen Palästinenser im Gazastreifen darstellen, die in der aktuellen Lage dringend Unterstützung benötigen, so deutschlandfunk.de.

Die neue Waffenruhe im Gazastreifen, die vor einigen Tagen in Kraft trat, könnte einen zeitlichen Rahmen schaffen, um mit dem Wiederaufbau zu beginnen. Der Wiederaufbau ist jedoch an Bedingungen geknüpft, darunter die Freilassung von Geiseln und ein Rückzug der israelischen Truppen. Rund 94 Geiseln sind aktuell noch in Haft, während drei bereits freigelassen wurden. Die unklare Lage hinsichtlich der verbleibenden Geiseln und die fehlende Einigung über eine zukünftige Regierung im Gazastreifen schaffen zusätzliche Herausforderungen für die geplanten Maßnahmen.

Herausforderungen und Perspektiven

Die Schäden im Gazastreifen sind enorm: Schätzungen zufolge sind 69 Prozent der Gebäude beschädigt oder zerstört, was über 245.000 Wohnhäuser betrifft. Der Wiederaufbau in einer derart umfassend zerstörten Region erfordert nicht nur massive finanzielle Mittel, sondern auch Baumaterialien und schweres Gerät, deren Verfügbarkeit gegenwärtig ungewiss ist. Der Abtransport des Schutts, der in den ersten vier Kriegsmonaten auf etwa 18,5 Milliarden Dollar geschätzt wird, könnte sich über Jahre erstrecken. Auch ist unklar, wie viele Munitionsblindgänger und menschliche Überreste sich unter dem Schutt befinden, was den Prozess zusätzlich verkompliziert. Ohne eine klare Vorstellung darüber, wie der Gazastreifen nach den Friedensbemühungen regiert werden soll, sind ausländische Investitionen unwahrscheinlich, wie zdf.de feststellt.

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Ort Gazastreifen, Palästina
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