Blutiger Konflikt in Syrien: Über 700 Tote nach eskalierenden Kämpfen

In Syrien sind bei Kämpfen über 700 Menschen ums Leben gekommen. Die Gewalt zwischen der Übergangsregierung und Assad-Anhängern eskaliert.
In Syrien sind bei Kämpfen über 700 Menschen ums Leben gekommen. Die Gewalt zwischen der Übergangsregierung und Assad-Anhängern eskaliert. (Symbolbild/NAG Archiv)

Latakia, Syrien - In Syrien sind die Kämpfe zwischen der Übergangsregierung und den Anhängern des ehemaligen Präsidenten Baschar al-Assad eskaliert. Mehr als 700 Menschen sollen dabei getötet worden sein, darunter viele Zivilisten, wie die FAZ berichtet. Besondere Aufmerksamkeit erregen die Berichte über die Tötung von mindestens 501 Menschen durch die Sicherheitskräfte der Übergangsregierung, die als kollektive Vergeltungsakte eingestuft wurden.

Die syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte hebt hervor, dass die Massaker in über 20 Orten in den Gouvernements Latakia, Tartus und Hama stattfanden. Diese Regionen werden als Hochburgen der Alawiten angesehen, einer Gemeinschaft, zu der auch Assad gehört. Laut der Kleine Zeitung haben zudem über 600 Menschen bei den Auseinandersetzungen ihr Leben verloren, darunter auch Frauen und Kinder.

Berichte über Massaker und Vertreibungen

In den letzten Kämpfen, die in der Provinz Latakia stattfanden, wurden 130 Menschen getötet, darunter auch sieben Zivilisten. Über 200 Kombattanten auf beiden Seiten sind ebenfalls Opfer der Gewalteskalation geworden. Währenddessen verließen tausende Alawiten und Christen aus Angst um ihr Leben ihre Häuser. Viele suchten Zuflucht auf einem russischen Militärstützpunkt in Syrien, wie die Kleine Zeitung berichtet.

Die aktuellen Kämpfe führten zu schockierenden Bildern, die als „verstörend“ bezeichnet werden. Die Auseinandersetzungen sind eine Reaktion auf Angriffe von Anhängern der Ex-Regierung, so Übergangspräsident Ahmed al-Scharaa, der jedoch keine Berichte über Massaker kommentierte. Stattdessen kündigte er harte Strafen für Übergriffe gegen Zivilisten an.

Menschenrechtslage in Syrien

Die sich zuspitzende Situation in Syrien ist Teil eines größeren Musters von Menschenrechtsverletzungen. Laut Amnesty International sind in den letzten Jahren Zehntausende Menschen Opfer von Verschwindenlassen geworden. Viele dieser Personen, darunter auch Journalisten und Menschenrechtsverteidiger, wurden aufgrund ihrer Kritik an der Regierung willkürlich festgenommen.

Die humanitäre Lage für Flüchtlinge und Internierte ist katastrophal. In Lagern, wie Al-Hol, werden Zehntausende Menschen unter schlechten Bedingungen festgehalten. Die Lage ist so angespannt, dass vielen kein Zugang zu medizinischer Versorgung gewährt wird und sie unter unmenschlichen Bedingungen leben müssen.

Die Weltgemeinschaft wird dringend aufgefordert, Maßnahmen zur Deeskalation zu ergreifen und die Verantwortlichen für die Gräueltaten zur Rechenschaft zu ziehen. Die Berichte über die Menschenrechtslage in Syrien werfen ein bedrückendes Licht auf die anhaltenden Konflikte und die verzweifelte Lage der Zivilbevölkerung. Es ist klar, dass eine friedliche, inklusive Lösung dringend erforderlich ist.

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Ort Latakia, Syrien
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