EU und China im Handelskrieg: Mindestpreise für E-Autos im Gespräch!

Brüssel, Belgien - Die Handelsbeziehungen zwischen der Europäischen Union (EU) und China stehen vor einer neuen Wendung. Aktuelle Überlegungen sehen vor, dass die EU und China Mindestpreise für in China hergestellte Elektrofahrzeuge (E-Autos) vereinbaren. Laut FAZ wurde diese Möglichkeit in Gesprächen zwischen dem chinesischen Handelsminister Wang Wentao und dem EU-Handelskommissar Maros Sefcovic erörtert. Eine solche Einigung könnte die im vergangenen Jahr eingeführten Ausgleichszölle ersetzen.

Ein Sprecher der EU-Kommission bestätigte die Gespräche und die Vorteile, die sich für beide Seiten ergeben könnten. Chinesische Hersteller wie BYD, Geely und SAIC sehen die Möglichkeit, die Differenz zwischen den zukünftigen Mindestpreisen und ihren bisherigen Dumpingpreisen ohne Zölle zu behalten. Dies würde den Wettbewerb auf dem europäischen Markt erheblich beeinflussen.

Hintergrund der Zölle

Im Oktober 2024 hatte die EU die Zölle auf chinesische Elektroautos auf bis zu 45,3 Prozent erhöht. Dies setzte sich aus einem Basiszoll von 10 Prozent sowie zusätzlichen Zöllen zusammen, zum Beispiel 17,0 Prozent für BYD, 18,8 Prozent für Geely und 35,3 Prozent für SAIC. Diese Maßnahme folgte auf eine Antisubventionsuntersuchung, die feststellte, dass die Wertschöpfungskette für batteriebetriebene Elektrofahrzeuge aus China von unfairen Subventionen profitiert, was die EU-Hersteller wirtschaftlich schädigen könnte, wie die EU-Kommission erklärt.

Die endgültigen Zölle gelten nun für einen Zeitraum von fünf Jahren, und die Kommission wird deren Wirksamkeit überwachen. Herstellern, die als kooperativ gelten, ist es möglich, spezielle niedrigere Zollätze zu beantragen.

Reaktionen aus China

Chinas Reaktion auf die Daten der EU war schnell. Die Regierung hat bereits Strafzölle auf französischen Cognac eingeführt, was den Export in diesem wichtigen Markt erheblich beeinträchtigt. Die Causa zeigt, wie angespannt die Beziehungen zwischen der EU und China sind und dass beide Parteien bereit sind, ihre Handelsinteressen aggressiv zu verteidigen. Laut Tagesschau wurden zudem Untersuchungen zu verschiedenen Handelsgütern in beide Richtungen eingeleitet, unter anderem zu europäischen Schweinefleisch-Importen, was insbesondere Spanien betrifft.

Die Zukunft des Handels zwischen der EU und China hängt nun von den Verhandlungen über Mindestpreise und den damit verbundenen Handelsbedingungen ab. Ein potenzieller Deal könnte nicht nur die Steuersätze beeinflussen, sondern auch die Beziehung beider Wirtschaftsmächte erheblich verändern.

Details
Vorfall Handelskrieg
Ursache Unfaire Subventionen, Handelskonflikt
Ort Brüssel, Belgien
Quellen