Netanjahu warnt Hamas: Geiseln müssen bis Samstag befreit werden!

Israel droht Hamas mit militärischen Maßnahmen, wenn Geiseln nicht bis Samstag freigelassen werden. Waffenruhe gefährdet.
Israel droht Hamas mit militärischen Maßnahmen, wenn Geiseln nicht bis Samstag freigelassen werden. Waffenruhe gefährdet. (Symbolbild/NAG Archiv)

Gazastreifen, Palästinensische Gebiete - Heute stehen die Waffenruhegespräche zwischen Israel und Hamas vor einer kritischen Wende. Israels Premierminister Benjamin Netanjahu hat mit einem Bruch des Waffenstillstandes gedroht, falls alle israelischen Geiseln bis Samstag um 12 Uhr Ortszeit nicht freigelassen werden. Er kündigte an, dass die israelischen Streitkräfte zu intensiven Kämpfen zurückkehren werden, bis die Hamas besiegt ist. Diese Drohungen kommen nach der Feststellung, dass 86-jährige Schlomo Manzur, die älteste Geisel, ermordet wurde. Manzur hinterlässt eine Frau, fünf Kinder und zwölf Enkelkinder, was die Dramatik der Situation unterstreicht.

Die israelische Armee berichtete, dass derzeit noch 76 Geiseln im Gazastreifen festgehalten werden, von denen 35 bereits für tot erklärt wurden. Die Bedenken hinsichtlich der Geiseln und ihres Gesundheitszustands sind enorm, besonders nach der Freilassung von drei Geiseln, die in einem bedenklichen Gesundheitszustand zurückkehrten. Angehörige der Geiseln kritisieren die israelische Regierung wegen unzureichender Verhandlungen zur Stärkung der Waffenruhe.

Waffenruhe und Geiselvereinbarungen

Eine Vereinbarung über eine längere Feuerpause wurde zuvor erzielt, die am 19. Januar 2025 in Kraft trat und für sechs Wochen gelten sollte. Im Rahmen dieser Vereinbarung sollten 33 Geiseln der Hamas gegen palästinensische Häftlinge freigelassen werden. Details dieser Einigung bleiben jedoch unklar, und die allmählichen Rückzüge der israelischen Truppen aus dem Gazastreifen sind ebenfalls nicht gesichert. Notwendig ist die Zustimmung des israelischen Sicherheitskabinetts und der Regierung, die in einer Sitzung am Donnerstag um 11 Uhr Ortszeit zusammentreffen soll. Zuvor hatten intensive Verhandlungen, an denen Katar, die USA und Ägypten beteiligt waren, im Januar 2025 begonnen.

US-Präsident Donald Trump hat ebenfalls die Freilassung der Geiseln bis Samstag gefordert und mit schwerwiegenden Konsequenzen gedroht, sollte dies nicht geschehen. Die Hamas kündigte jedoch an, die für Samstag geplante Freilassung weiterer Geiseln auf unbestimmte Zeit zu verschieben, was die bereits angespannten Verhandlungen weiter kompliziert.

Humanitäre Krise und internationale Reaktionen

Die Eskalation der Gewalt im Gazastreifen hat zu einer beispiellosen humanitären Krise geführt. Amnesty International hat in einer Untersuchung festgestellt, dass Israel möglicherweise einen Genozid an den Palästinenser*innen im Gazastreifen begeht. Die Untersuchung zeigt auf, dass Israels militärische Handlungen und Angriffe gegen die Zivilbevölkerung im Gazastreifen unter die Völkermordkonvention fallen. Diese Situation wird besonders kritisch seit dem 7. Oktober 2023, als Hamas Zivilisten in Israel angriff und mehr als 1.400 Menschen, die meisten davon Zivilisten, getötet wurden.

Die Gefechte zwischen Israel und der Hisbollah im September 2024 haben zudem die humanitäre Not im Libanon verschärft, bei denen Hunderttausende vertrieben wurden. Diese Entwicklung hat die internationale Gemeinschaft alarmiert und das Niveau der humanitären Hilfe im Gazastreifen in den Fokus gerückt. Ägypten und Katar versuchen in dieser angespannten Lage, die Waffenruhe zu retten und beide Seiten zur Einhaltung der Vereinbarungen zu bewegen.

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Ort Gazastreifen, Palästinensische Gebiete
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