Teheran unter Druck: Neue Festnahmen und Proteste gegen das Regime!

Teheran, Iran - Eine neue Welle von Verhaftungen erschüttert den Iran, da die Regierung verstärkt gegen Aktivisten vorgeht, die sich für Menschen- und Frauenrechte einsetzen. Erst kürzlich wurde Reza Khandan, ein bekannter Menschenrechtsaktivist und Ehemann der Anwältin Nasrin Sotoudeh, erneut festgenommen. Laut Focus geschah dies, nachdem Khandan im Jahr 2019 bereits zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt wurde für seine Kritik am obligatorischen Hijab.
Khandan wurde am 13. Dezember 2024 wieder inhaftiert und befindet sich seither in Einzelhaft, ohne Kontakt zu seiner Familie. Sotoudeh äußerte große Besorgnis um das Wohl ihres Mannes und sieht die Verhaftung als ein Druckmittel der Regierung, um Kritiker zu unterdrücken. Beide engagieren sich leidenschaftlich für die Rechte von Frauen im Iran. In einer gemeinsamen Petition fordern sie die Abschaffung der Todesstrafe und des Kopftuchzwangs, den sie als ein politisches Instrument zur Unterdrückung der Frauen betrachten.
Die Situation der Aktivisten
Die repressiven Maßnahmen der iranischen Regierung nehmen immer brutalere Formen an. Die Proteste, die vor allem nach dem Tod von Jina Mahsa Amini im September 2022 aufflammten, werden weiterhin mit harter Hand niedergeschlagen. Regelmäßig gibt es Berichte über Verhaftungen von Bürgeraktivisten. Marzieh Ghaffari, eine engagierte Bürgeraktivistin, wurde zuletzt wegen ihres Mädchenschulprojekts festgenommen und für 17 Tage in Einzelhaft gehalten. Auch andere Aktivisten wie Ali Abdi, ein Sozialwissenschaftler, erlebten ähnliche Schicksale, nachdem sie für soziale Gerechtigkeit ins Gefängnis kamen.
Die Meinung unter den Veteranen ist ebenfalls stark kritisiert. Mohammad Baqer Bakhtiar, ein Kriegsveteran, wurde bei einer stillen Protestversammlung verhaftet, die die Aufhebung des Hausarrests von Mir Hossein Mousavi forderte. Mousavi war bereits 2009 in der Kritik, als er Wahlfälschung und Gewalt gegen Demonstrierende anprangerte. Die Versammlung wurde brutal aufgelöst, was einmal mehr die repressiven Maßnahmen des Regimes verdeutlicht.
Der Kampf um Frauenrechte
Das Engagement für Frauenrechte im Iran hat tiefe historische Wurzeln, wie die Proteste von 2019 zeigen, als Frauen unverschleiert Blumen in der U-Bahn verteilten. Diese Aktionen, initiiert von Aktivistinnen wie Yasaman Aryani, wurden bis heute mit langen Haftstrafen bestraft. Die aktuelle Situation wird zudem durch das aggressive Vorgehen der iranischen Sittenpolizei gegen Frauen weiter verschärft. Zwischen 2022 und 2023 waren laut der Menschenrechtsorganisation HRANA über 1.700 Frauen aufgrund von Verstößen gegen die Hijabpflicht in Gewahrsam genommen worden.
Social Media spielt eine zentrale Rolle im Widerstand gegen diese Unterdrückung. Mit der Online-Kampagne „No2Hijab“ protestierten viele Frauen gegen den Zwang, ein Kopftuch zu tragen. Künstler und Musiker tragen ebenfalls zur Protestbewegung bei, wie das Lied „Baraye“ von Shervin Hajipour, das zum Symbol für den Kampf um Freiheit und Gleichheit wurde. Auch Hajipour wurde wegen seiner Musik festgenommen, was die Gefahren für kreative Stimmen im Iran verdeutlicht.
Insgesamt ist die Lage für Aktivisten und Menschenrechtsverteidiger im Iran angespannt und gefährlich. Die Bereitschaft zur Zensur und Verhaftung zeigt, dass die iranische Regierung entschlossen ist, kritische Stimmen zum Schweigen zu bringen. In diesem Klima der Angst setzen sich viele Energien für die Freiheit von Frauen und die Gewährleistung grundlegender Menschenrechte im Iran ein.
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Ort | Teheran, Iran |
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