Achtung beim Grillen: Verbraucherzentrale warnt vor krebserregenden Nitrosaminen!

Achtung beim Grillen: Verbraucherzentrale warnt vor krebserregenden Nitrosaminen!
Grillzeit ist hierzulande hoch im Kurs, und viele freuen sich auf die ersten Steaks und Würstchen im Freien. Doch die Verbraucherzentrale Hamburg ruft zur Vorsicht auf: bestimmte Fleischsorten können bei hohen Temperaturen krebserregende Stoffe freisetzen, die für die Gesundheit gefährlich sind. Die Rede ist von Nitrosaminen, die vor allem beim Grillen von gepökelten und stark verarbeiteten Fleischwaren entstehen. Ruhr24 berichtet, dass Fleischsorten wie Kasseler und Wiener Würstchen besonders auf die „Schwarze Liste“ gehören. Auch Bockwürste, Fleischkäse, Leberkäse, Schinken und Speck sollten beim Grillen besser gemieden werden.
Die Hintergründe sind alarmierend: Nitrosamine sind chemische Verbindungen, die sich bilden, wenn Nitrit, welches oft in Pökelwaren vorkommt, in Kombination mit bestimmten Aminen erhitzt wird. Diese Verbindungen sind nicht nur in Fleisch zu finden, sondern auch in Produkten wie verarbeitetem Fisch, Bier, Käse, bestimmten Getreiden und sogar Ölen. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat bereits die ernährungsbedingte Aufnahme von Nitrosaminen als Gesundheitsrisiko identifiziert, besonders bei hohem Verzehr. Ein Urteil, das auch das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) teilt, wenngleich es auf bestehende wissenschaftliche Unsicherheiten hinweist.
Risiken und Alternativen
Wie lässt sich das Risiko einer Aufnahme von Nitrosaminen reduzieren? Die Verbraucherzentralen raten dazu, auf frisches, nicht gepökeltes Fleisch zurückzugreifen, damit beim Grillen kein zusätzliches gesundheitliches Risiko entsteht. Steaks, Koteletts oder Geflügel sind hier die besseren Alternativen. Wer nicht auf Würstchen verzichten möchte, sollte gezielt Produkte ohne Nitritpökelsalz wählen und darauf achten, dass die Zubereitung so schonend wie möglich erfolgt.
Ein weiterer wichtiger Punkt: Kauft man bereits vorbelastete Fleischwaren, sollten diese gründlich gekocht werden, um die Bildung der schädlichen Nitrosamine zu vermeiden. Die Verbraucherzentrale NRW betont zudem die Bedeutung einer reduzierten Fleischzufuhr insgesamt. Das Grillvergnügen könnte also auch eine Gelegenheit sein, den Fleischkonsum etwas zu hinterfragen und Alternativen zu entdecken.
Woher kommen Nitrosamine?
Doch wie kommt es überhaupt zu diesen gefährlichen Verbindungen? Die Verbraucherzentrale informiert, dass Nitrosamine auch über die Lunge, den Verdauungstrakt oder sogar die Haut aufgenommen werden können. Neben gepökelten Fleischwaren stammen sie auch aus Räucherfisch, Kakao, Bier und anderen alkoholischen Getränken. Auch verarbeitetes Gemüse, Milchprodukte sowie fermentierte und gewürzte Lebensmittel sind oft betroffen. Besonders in der Tabakindustrie und in Kosmetika sind diese Stoffe ebenfalls zu finden.
Die EFSA hat sich umfassend mit der Thematik auseinandergesetzt und spricht sogar von zehn Nitrosaminen, die als karzinogen und genotoxisch gelten. Bei ihrer Risikobewertung werden verschiedene Schritte durchlaufen, um die Gefahren und die Exposition angemessen zu bewerten. Dr. Dieter Schrenk, Vorsitzender des Gremiums für Kontaminanten, äußert Bedenken bezüglich der langfristigen Exposition gegenüber diesen Verbindungen, wobei die höchsten Risiken offenbar bei Nagetieren beobachtet wurden. Die Sorge ist real, und eine ausgewogene, gesunde Ernährung könnte helfen, die Aufnahme von Nitrosaminen zu verringern.
Schlussendlich liegt es an jedem Einzelnen, bewusstere Entscheidungen zu treffen und die Grillparty nicht nur schmackhaft, sondern auch gesund zu gestalten. Wer also beim nächsten Mal den Grill anschmeißt, sollte einen Blick auf die Zutaten werfen und lieber zu frischem, ungepökeltem Fleisch greifen. Verbraucherzentrale und EFSA setzen sich dafür ein, dass Verbraucher bestmöglich informiert sind und Risiken minimiert werden.