Rotmilan in Bayern: Vom Aussterben bedroht – Hoffnung durch Rückkehr!
Der Rotmilan breitet sich im Landkreis Weilheim-Schongau aus. In Bayern als stark gefährdet eingestuft, zeigt er positive Entwicklungen.

Rotmilan in Bayern: Vom Aussterben bedroht – Hoffnung durch Rückkehr!
Der Rotmilan ist in Bayern ein besonders schutzbedürftiger Vogel, der immer mehr in den Fokus der Naturschutzarbeit rückt. In den letzten Jahren hat sich seine Population im Landkreis Weilheim-Schongau zum Positiven entwickelt, nachdem der Bestand in der Region vor rund 15 Jahren noch kritisch war. Damals gab es im benachbarten Garmisch-Partenkirchen kaum Brutpaare und kaum Sichtungen. Heute kann man erfreulicherweise von einem Aufschwung berichten. Dieses Phänomen hängt eng mit den klimatischen Veränderungen zusammen, die den Rotmilan aus dem Norden und Nordosten in neue Lebensräume treiben. Wie der Merkur hervorhebt, sind der Kessel von Garmisch-Partenkirchen und andere Gebiete inzwischen wichtige Reviere für diesen majestätischen Greifvogel.
Der Rotmilan gilt nicht nur als fester Bestandteil der regionalen Fauna, sondern trägt auch den Titel des Wappenvogels Deutschlands. Über die Hälfte des Weltbestandes von geschätzten 21.000 bis 25.500 Paaren lebt in Deutschland, wobei ein Großteil in den neuen Bundesländern zu finden ist. Auch der Rückgang von über 30 Prozent in Deutschland seit den 1990er Jahren kann nicht übersehen werden. Umso wichtiger sind Initiativen, die sich für den Rotmilan einsetzen.
Schutzprojekte und Initiativen
Ein beispielhaftes Projekt ist das Verbundprojekt “Rotmilan – Land zum Leben”, das von 2014 bis 2020 durchgeführt wurde. Hierbei standen vor allem die Verbesserung der Nahrungsverfügbarkeit und der Brutbedingungen für den Rotmilan im Vordergrund. Die Deutsche Wildtier Stiftung spielt dabei eine entscheidende Rolle durch individuelle Beratung von Landwirten und anderen Landnutzern. Diese Beratung zielte auf rotmilanfreundliche Landnutzung ab, sodass der Lebensraum des Vogels optimiert werden konnte.
Zudem unterstützt der Landesbund für Vogelschutz in Bayern (LBV) weitere Maßnahmen zum Schutz des Rotmilans. Dieser Greifvogel gilt nicht nur als Symbol für den Naturschutz, sondern ist auch ein wichtiger Indikator für die Gesundheit der heimischen Landschaften. Um seine Brutzeit und Lebensräume nachhaltig zu schützen, wurden in verschiedenen Regionen konkrete Initiativen ins Leben gerufen, die auch festsitzende Bestände des Rotmilans erfassen.
Lebensraum und Lebensweise
Der Rotmilan ist ein bemerkenswerter Greifvogel, der eine Körpergröße von bis zu 70 cm erreicht und eine beeindruckende Spannweite von bis zu 1,65 m besitzt. Sein rustikal-rotes Gefieder und der markante, tief gegabelte Schwanz machen ihn leicht erkennbar. Der Vogel zieht es vor, in stark strukturierten Landschaften zu leben und meidet große, geschlossene Waldgebiete. Die Vielzahl an Grünlandflächen und das regelmäßige Mähen bieten ihm hervorragende Jagdmöglichkeiten.
Die Jagdgebiete des Rotmilans umfassen landwirtschaftlich genutzte Flächen, fischreiche Gewässer und auch Orte mit Mülldeponien, die ihm als Nahrungsquelle dienen. Bedrohungen durch intensiv bewirtschaftete Ackerflächen, Strommasten und Windräder stellen jedoch eine ständige Herausforderung für das Überleben dieser Vogelart dar.
Der Rotmilan ist nicht nur ein eindrucksvoller Anblick am Himmel, sondern auch ein wichtiger Teil unseres Ökosystems. Sein Wiederaufstieg in Bayern zeigt, wie wichtig gezielte Naturschutzmaßnahmen sind, damit er auch weiterhin als vertrauter Anblick in unserer Landschaft erhalten bleibt. So bleibt zu hoffen, dass der Rotmilan auch in den kommenden Jahren unser Bild der heimischen Natur prägen wird.